In Österreich gelandet

Geisel Christoph Z.: "Mir geht es gut"

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Er überlebte die Geiselnahme - Jetzt Erholung bei seiner Familie.

Die tief verschneite 11.000 Einwohner-Stadt Zwettl Sonntagnachmittag: Hier, in einen Einfamilienhaus in der verlassen wirkenden Waldrandsiedlung, ist Christoph Z. aufgewachsen. Von hier aus startete der 36-Jährige seine große Karriere als internationaler BP-Erdölingenieur und hierher kehrte er, nach der irren Geiselnahme in der algerischen Wüste, zurück. Mit abscheulichen Erinnerungen im Kopf, aber lebendig.

Stadt-Vize: ‚Uns ist allen Stein vom Herzen gefallen‘
Vor dem Haus stehen drei Autos, Bekannte und Verwandte sind vorbeigekommen, um „ihren“ Christoph endlich zu umarmen, ihn fest zu drücken – solche Höllenqualen hatten sie seit Beginn der Attacke durch Islam-Fanatiker am Mittwoch durchlebt.
Seit Samstag, 22.16 Uhr, ist der Akademiker aber wieder im Kreise seiner Liebsten – ein schwarzes Taxi brachte ihn zu seinen überglücklichen Eltern: „Ich bin wie neugeboren. Christoph geht es gut, aus sicherheitstechnischen Gründen können wir aber keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit geben“, sagt Vater Friedrich am Sonntag zu ÖSTERREICH. In seinen Augen ist die große Erleichterung zu sehen, der Mann mit den grauen Haaren kann die Tränen gerade noch zurückhalten.

Erst Freitagmittag kam der erlösende Anruf von Christoph. Dass der 36-Jährige BP-Ingenieur, der auch in Wien eine Wohnung hält, das unfassbare Massaker überlebte – insgesamt wurden 55 Menschen getötet – grenzt an ein Wunder. Mit Intelligenz und sehr, sehr viel Glück konnte sich der Niederösterreicher vor den Angreifern in der Gasförderanlage in Ain Amenas in Sicherheit bringen und flüchten. Bis er das Erlebte verarbeitet, wird es noch lange dauern. Vizebürgermeister Johannes Prinz bringt das kollektive Aufatmen auf den Punkt. „Uns ist allen ein Stein vom Herzen gefallen, als wir hörten, dass er überlebt hat.“

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