Mama-Mord

Gericht schockt mit Leichen-Fotos

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Opfer lebend verbrannt - Ex-Freund leugnet Tat.

Schock-Auftakt beim Mama-Mord-Prozess am Wiener Landesgericht: Der Staatsanwalt zeigte Montagmorgen im Saal 106 die schrecklichen Bilder der verkohlten Leiche von Flora A. (28) – und zwar auf einer großen Leinwand im voll besetzten Gerichtssaal. Da trauten selbst die erfahrensten Gerichtsreporter ihren Augen nicht. Die Ekelbilder zeigten den bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Torso der Frau in einem Feld nahe Bratislava (Slowakei).

„Dort hatte der Angeklagte dem Opfer ein Plastiksackerl über den Kopf gezogen, sie mit einer Decke eingewickelt, mit Brandbeschleuniger übergossen und in Brand gesteckt“, kommentierte der Staatsanwalt staubtrocken. „Das stimmt nicht“, konterte Anwalt Nikolaus Rast. Doch es wird eng werden für den ehemaligen Bordellbetreiber Gerhard N. (45). Auch die Schwester des Opfers belastete „Geri“ im Zeugenstand schwer: „Ich habe ihn sofort verdächtigt, er hat Flora vor den Kindern geschlagen und sie mit dem Umbringen bedroht.“ Am 16. Oktober 2010 soll der 45-Jährige der Kellnerin Flora dann eine Falle gestellt haben. Indem er ihr versprach, einen falschen Pass für ihren Bruder in der Slowakei zu holen, soll er sie zum Mitfahren überredet haben.

Decke zum Verhängnis
Die verkohlten Überreste von Flora fand ein Bauer Wochen später unter einem Misthaufen. Die Leopardendecke, mit der Flora eingewickelt war, wurde „Geri“ zum Verhängnis. Die Ermittler fanden Stofffasern im Auto, das reichte für die Verhaftung – es gilt die Unschuldsvermutung. Der Prozess geht am Donnerstag weiter. Dem Angeklagten droht bis zu lebenslange Haft.

ÖSTERREICH: Herr Rast, hat Ihr Mandant seine Lebensgefährtin Flora bei lebendigem Leib verbrannt?
Nikolaus Rast:
Nein, er war es nicht.

ÖSTERREICH: Warum nicht?
Rast:
Es gibt keinen einzigen Beweis gegen ihn, nur Vermutungen. Dafür aber ein Gutachten, das den Todeszeitpunkt des Opfers im Zeitraum von 23. Oktober bis 7. November sieht. Also einige Tage nach dem Verschwinden. Das passt nicht zusammen.

ÖSTERREICH: Wer soll sie sonst getötet haben?
Rast:
Es war ein Ehrenmord. Irgendjemand aus dem Umfeld der Familie war mit dem westlichen Lebensstil der Frau nicht einverstanden.

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