Steiermark

Gestohlene Autoteile im Internet verkauft

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Die Staatsanwaltschaft bezifferte den Schaden mit 1,6 Millionen Euro.

Im Grazer Straflandesgericht ist es am Dienstag um Fahrzeugteile im Wert von 1,6 Millionen Euro gegangen. Zwei Männer sind angeklagt, die Gegenstände über ebay vertrieben zu haben - allerdings in Zusammenarbeit mit einer Bande, die die Teile vorher gestohlen haben soll. Beide fühlten sich nicht schuldig, der Prozess wurde vertagt.

Motoren und Getriebe
Die beiden Angeklagten sollen von 2009 bis 2013 zusammen mit einigen weiteren Verdächtigen in erster Linie Motoren und Getriebe günstig verkauft haben. Noch günstiger hatten sie die Gegenstände allerdings erworben, laut Staatsanwalt nämlich von teilweise noch unbekannten Autodieben. Das Material wurde in der Lagerhalle des angeklagten Steirers zwischengelagert, während sein rumänischer Komplize - ein gelernter Automechaniker - die Sachen für den Verkauf aufbereitete. Dann wurde alles im Internet auf ebay angeboten und fand reißenden Absatz.

Nicht von Unschuld überzeugt
Der Steirer will nichts von der dubiosen Herkunft der Ware gewusst haben und war nach Kräften bemüht, bei der Aufklärung bzw. der Auffindung der Komplizen behilflich zu sein. Trotzdem waren die Ermittler von seiner Unschuld nicht so recht überzeugt: "Die Polizei hat gesagt, das hätte ich bei dem Preis wissen müssen", meinte er. Aus den Aufzeichnungen des Ex-Verkäufers wurde aber auch deutlich "dass mit den Papieren oft Schindluder getrieben wird." Die Autos wurden teilweise erst als gestohlen gemeldet, nachdem er selbst die Teile bereits im Internet angeboten hatte.

Verfahren vertagt
Das Verfahren wird nach Einschätzung von Richter Stefan Koller noch Monate dauern, da die Suche nach den Komplizen weitergeht und noch Zeugen befragt werden müssen. Außerdem sollen noch jede Menge Papiere über den Verkauf ausgewertet werden. Es wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

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