Mit 62 Jahren

Gewerkschafts-Urgestein Karl Proyer gestorben

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Stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp starb nach kurzer, schwerer Krankheit.

Der Gewerkschafter Karl Proyer ist heute Nacht nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 62 Jahren gestorben. Der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) war langjähriger Chefverhandler der Metaller und prägte die österreichischen Kollektivvertragsverhandlungen.

"Traurig und fassungslos"
"Wir sind unendlich traurig und fassungslos", kondolieren der GPA-djp-Vorsitzende Wolfgang Katzian und Bundesgeschäftsführerin Dwora Stein am Mittwoch in einer Aussendung. Mit Proyer verliere die gesamte österreichische Gewerkschaftsbewegung "einen Kollegen und Freund, dessen Leben vom unermüdlichen, oft bis an die Grenzen gehenden Einsatz für die gewerkschaftlichen Werte von Solidarität und Gerechtigkeit geprägt war". Proyers Gedanken seien immer an der Zukunft orientiert gewesen: Viele Innovationen, etwa in der österreichischen Kollektivvertragspolitik, trügen seine Handschrift. "Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in unserer Organisation, sein Wirken und seine Leidenschaft für die gewerkschaftliche Idee werden Maßstab für unsere Arbeit sein."

Der 1953 in Eisenstadt geborene Karl Proyer begann seine berufliche Laufbahn als Radiomechaniker. Ab dem Jahr 1980 war Proyer in der GPA tätig, zunächst als Sekretär und stellvertretender Leiter der Sektion Industrie, später als Geschäftsbereichsleiter Interessenvertretung. Seit 2005 war Proyer stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp.

Chefverhandler
Seit dem Jahr 2001 führte Proyer für die GPA-djp die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie. Heuer hatte Proyer wegen seiner schweren Erkrankung die Verhandler bei der traditionellen Herbstlohnrunde nicht mehr anführen können. Er starb während einer nächtlichen Verhandlungsrunde "seiner" Metaller.
 

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