2,5 Jahre Gefängnis

Grazer wollte FBI erpressen: Haft

Teilen

Für seinen dilettantischen Versuch, den USA ein 'Informanten-Honorar' abzupressen, wurde Peter F. (42) zu 30 Monaten Haft verurteilt.

Ich habe 200 Namen und alle Informationen über die vier Bomben, die mit dem Schiff kommen. Wenn diese hochgehen, ist Amerika für die nächsten 100 Jahre verseucht. Diese Zeilen schrieben Peter F. und seine Freundin Susanne B. Ende Mai in einer E-Mail an das FBI. Und fügten hinzu: Wenn Sie die Liste wollen, schicken Sie morgen einen Mittelsmann mit 300.000 Euro auf den Bahnhof in Knittelfeld.

Eine weitere Million Euro sollte auf ein österreichisches Bankkonto überwiesen werden, sobald Sie die Terroristen und Bomben sichergestellt haben.

Getürkte Geldübergabe
Der dilettantische Erpressungsversuch sorgte für Verwunderung im New Yorker Büro des FBI. Und am Freitag im Gericht von Leoben: Dort standen der arbeitslose Grazer und die Knittelfelder EDV-Trainerin (beide 42) vor einem Schöffensenat. Denn selbstverständlich wurde das Paar prompt verhaftet. Am Bahnhof standen keine US-Schlapphüte, sondern heimische Cops. Die erkannte Peter F., als seine Freundin ihn zur „Geldübergabe“ chauffierte – sie entkamen vorerst.

Und schrieben eine weitere Nachricht: Pfeifen Sie Ihre Leute zurück. Sollte ich festgenommen werden, haben Sie alles verspielt! Es folgte eine zweite „Übergabe“, diesmal vor dem Schwimmbad – wo Peter F. gefasst wurde.

Grund waren Schulden
„Es tut uns leid“, sagte das Paar nun vor Richter Roman Weiß. Grund seien Schulden gewesen: In seiner auswegslosen Situation sei er auf die Idee gekommen, das FBI zu erpressen, so Peter F. „Aber warum haben Sie gleich 1,3 Millionen verlangt“, will Staatsanwältin Nicole Dexer wissen. „Sonst hätte mich doch keiner ernst genommen.“

Das Gericht nahm die Erpressung sehr wohl ernst – ließ aber trotz zehn einschlägiger Vorstrafen Milde walten: Zweieinhalb Jahre „unbedingt“ (bei einem Strafrahmen von zehn Jahren Haft) für Peter F. Und 15 Monate „bedingt“ für Susanne B. – die angab, „aus Liebe“ und purer Naivität zur Komplizin geworden zu sein. Urteile nicht rechtskräftig. (lef, daw)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.