Ägäis-Urlaubsparadies

Griechen-Insel will nicht (!) zu uns

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Bürgermeister Stavrinadis lacht: "Das ist eine Zeitungs-Ente".

Es ist die Sommer-Ente 2012: „Aufstand in Ikaria – Griechen-Insel will Anschluss an Österreich“, titelte das Gratisblättchen Heute gestern und legte gleich ein Schäuferl nach: „Beitritt zu Österreich wäre kein Problem“, zitierte das Blatt sogar den Völkerrechtler Franz Leidenmühler von der Uni-Linz. Von der Kleinen Zeitung bis zum ORF übernahmen Medien die skurrile Sommermeldung, die ursprünglich aus der italienischen Zeitung Libero stammt.

Bürgermeister lacht über „Scherzbold-Journalisten“
Auf die Idee, Christodoulos Stavrinadis, Bürgermeister der Insel, anzurufen, kam keiner. ÖSTERREICH erreichte den Lokalpolitiker in Agios Kirykos, Hauptort von Ikaria: „Das ist ein netter Scherz, nicht mehr. Weder wollen wir weg von Athen, noch planen wir einen Anschluss an Österreich“, wundert er sich: „Nicht böse sein – aber die Meldung ist Unsinn.“

Bürgermeister Stavrinadis feierte gestern das 100-jährige Jubiläum der Revolution, mit der die ostägäische Insel am 17. Juli 1912 ihre Unabhängigkeit von der Türkei (Osmanisches Reich) erlangt hat: „Da haben Journalisten wohl Details durcheinandergebracht“, lacht er. Wenig amüsiert zeigte sich die griechische Botschaft in Wien: „Griechenland ist unteilbar.“ Ikaria bleibe Teil von Griechenland.

ÖSTERREICH: Sie wollen weg von Athen und zu Österreich, wird berichtet?
Christodoulos Stavrinidas:
Das ist ein netter Scherz, nicht mehr. Ikaria bleibt bei Athen, es wird auch keine Volksbefragung geben. Es besteht auch kein auslaufendes Abkommen zwischen Athen und Ikaria.

ÖSTERREICH: Können Sie sich die „Ente“ erklären?
Stavrinidas:
Nein. Ich liebe Österreich, war in Wien und Graz. Hier war ein Scherzbold am Werk. Einige Journalisten geht es wie Ikarus, nach dem unsere Insel benannt ist. Als Ikarus übermütig wurde, kam er der Sonne zu nahe, verglühte und stürzte ins Meer – wie eine (Zeitungs-)Ente …

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