Kohlenmonoxid-Gefahr

Haus in Wien im letzten Moment evakuiert

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Eine Therme schaltete sich trotz verstopftem Rauchfangs nicht ab.

Ein Kohlenmonoxid-Austritt hat am Dienstag zur Evakuierung eines gesamten Wohnhauses in der Pilgerimgasse in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus geführt. Ein Rauchfang war mit Ziegelstein-Teilen verstopft und die Abgase konnten nicht abziehen. Von der defekten Sicherheitseinrichtung einer Therme wurde dies nicht erkannt und weitergeheizt. Dadurch gelangten die Gase in eine Wohnung und verursachten bei mehreren Bewohnern Kopfschmerzen. Eine schwere Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO) erlitt laut Polizei niemand.

Plötzliche Kopfschmerzen
Nachdem zwei von vier Personen in einer Wohnung im ersten Stock plötzlich unter Kopfschmerzen litten, verständigten die Betroffenen selbst die Rettung, so eine Polizeisprecherin. Diese stellte beim Betreten der Wohnung gegen 11.30 Uhr laut eigenen Angaben bis zu 440 ppm (Teilchen pro einer Million Teilchen) CO in der Luft fest.

Haus evakuiert
Auch im Stiegenhaus betrug der CO-Gehalt 80 ppm, so die Feuerwehr, die daraufhin das gesamte Haus evakuierte. Insgesamt 20 Hausparteien mussten ins Freie gebracht und untersucht werden, hieß es bei der Polizei. Die Bewohner hatten Glück: Alle konnten in häusliche Pflege entlassen werden und erlitten höchstens eine leichte Vergiftung. Im Normalfall werden Patienten bereits ab 40 ppm ins Spital gebracht.

Nach dem Vorfall in der Pilgerimgasse wurden laut Rettung 17 Personen zumindest ambulant im Krankenhaus behandelt. Zur Sicherheit wurden auch Bewohner, die sich bereits außer Haus befanden, untersucht. Schüler wurden vom Unterricht abgeholt und zur Spitalkontrolle gebracht.

Die Feuerwehr durchlüftete das Gebäude und untersuchte gemeinsam mit den Gaswerken alle Rauchfänge. Gegen 14.00 Uhr konnten alle Inhaber in ihre Wohnungen zurück. In dem Haus war lediglich die defekte Therme an den verstopften Rauchfang angeschlossen. Ihre Abgas-Sicherheitsvorkehrung war wegen mangelnder Wartung verschmutzt und funktionierte nicht.

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