Prozess in Wels

Hohe Strafen für Serienbankräuber

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Die Urteile gegen die polnischen Gangster sind nicht rechtskräftig.

Ein 36-jähriger und ein 31-jähriger Pole sind am Montag im Landesgericht Wels wegen mehrfachen schweren Raubs und versuchten schweren Raubs zu elf bzw. zehn Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen von 2006 bis 2009 bei Banküberfällen in Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol und Kärnten 617.000 Euro erbeutet haben. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, da der 36-Jährige Bedenkzeit erbat und der 31-Jährige wie die Staatsanwaltschaft Berufung anmeldete.

Hohe kriminelle Energie
Der 36-Jährige wurde siebenmal wegen Raubs und einmal wegen des Versuchs schuldig gesprochen. Vom Vorwurf eines Banküberfalls in Klagenfurt, den er leugnete, wurde er freigesprochen. Die Höhe der Beute in Villach wurde auf die Aussage der beiden Angeklagten hin von 222.000 auf mindestens 120.000 Euro revidiert. Der 31-Jährige erhielt seine Strafe von zehn Jahren für sechsmal Raub. Erschwerend für den Richter war die große Anzahl der Verbrechen sowie die hohe kriminelle Energie der Angeklagten.

Ein dritter 26-jähriger Täter, der sich am Montag wegen versuchten Raubs verantworten musste, erhielt keine Zusatzstrafe zu den fünf Jahren Haft, die er bereits absitzt. Er war nach dem letzten Banküberfall in Vöcklabruck im Dezember 2009 geschnappt worden und hatte zu den anderen Verdächtigen geführt. Zwei weitere Komplizen wurden ebenfalls schon verurteilt.

Die Polen hatten als Grund für die Überfälle ihre Drogensucht angegeben. Sie seien jeweils nach Österreich gereist, um eine Bank zu überfallen, und dann wieder heimgekehrt. War das Geld aufgebraucht, starteten sie zum nächsten Raub ins Ausland. Die Beute setzten sie in Heroin und Marihuana um. "Scheiß Drogen haben mein Leben versaut", sagte der 36-Jährige. Er wolle nach der Haft ein neues Leben in Polen beginnen.


 

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