Diamantenprozess

Hotelier mit falschem Gutachten geprellt

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Zur Verhandlung erschien nur ein Angeklagter, der freigesprochen wurde. Der Haupttäter und sein Komplize sind auf der Flucht.

Am Donnerstagvormittag fand ein Prozess gegen drei mutmaßliche Betrüger am Landesgericht statt. Die Staatsanwaltschaft warf dem Trio vor, einen Hotelier mit falschen Diamanten über den Tisch gezogen zu haben.

Es ging um den Weiterverkauf von angeblichen Edelsteinen im Schätzwert von 1,3 Millionen Euro, die in Wahrheit aber nur 100.000 Euro wert waren.

Abgetaucht
Als die Verhandlung pünktlich um 9 Uhr aufgerufen wurde, erschien nur ein Angeklagter im Gerichtssaal. Der 53-jährige Logistik-Unternehmer stellte sich dem Schöffengericht: "Ich habe die Edelsteine im Auftrag wechselnder Auftraggeber seit Jahren verwahrt und musste dafür auch beträchtliche Versicherungsgebühren berappen", so der Mann. Der vermeintliche Gutachter aus Bayern und der Hauptbeschuldigte, ein Autohändler aus Salzburg, kamen erst gar nicht zur Verhandlung. Der Erstangeklagte ist zur Verhaftung ausgeschrieben und weiterhin flüchtig.

Sicherheit
"Ich habe dringend Sicherheiten für den Kredit nach einem Hotelkauf gebraucht", so der Geschädigte: "Ich habe mich angesichts des falschen Schätzgutachtens blenden lassen und das Geld bar ohne Quittung dem flüchtigen Autohändler übergeben." Als die falschen Edelsteine als Besicherung nicht akzeptiert wurden, erstattete der Hotelier Anzeige.

Urteil
Der Verwahrer (53) der Steine wurde freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

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