Geste der Menschlichkeit

Hunderte Helfer an den Bahnhöfen

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Caritas, Malteser und Rotes Kreuz helfen den Flüchtlingen.

Die Caritas Wien und der Fonds Soziales Wien haben am Samstagvormittag erklärt, dass derzeit keine Sachspenden und Freiwillige mehr nötig seien. Die Hilfsorganisationen, die am Wiener Westbahnhof im Einsatz sind, bedankten sich für die große Solidarität und den Einsatz der zahlreichen freiwilligen Helfer. Falls wieder Dinge und Helfer benötigt würden, werde man dazu aufrufen, hieß es.

 Es sei berührend, wie zahlreich und großzügig viele Menschen helfen würde, so der Pressesprecher der Caritas Wien, Martin Gantner. "Unsere Spendenlager sind voll", erklärte auch Peter Hacker vom Fonds Soziales Wien. Wichtig sei es im Augenblick, Platz für die Einsatzkräfte am Bahnhof zu schaffen und die Bewegung der Flüchtlinge nicht zu behindern.

Rund 100 ehrenamtliche Mitglieder des Malteser Hospitaldienstes Austria sind an der ungarisch-österreichischen Grenze und am Wiener Westbahnhof im Einsatz um gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen den Flüchtlingsstrom zu betreuen. Am Wiener Westbahnhof liegt ein Schwerpunkt des Malterser-Einsatzes auf dem Gebiet der medizinischen Erstversorgung, hieß es in einer Aussendung.

"Thank you" auch für die Polizei
So viele "Thank you" wie am Grenzübergang Nickelsdorf haben österreichische Polizisten vermutlich noch nie zu hören bekommen. "Nach den Tagen voller Angst, als man nie wusste, was geschehen wird, tut es gut, von lächelnden Menschen empfangen zu werden", sagte ein Syrer, der am Samstag aus Ungarn gekommen war und auf dem Platz vor dem alten Zollamt auf die Weiterreise Richtung Deutschland wartete.

Momente der Idylle schlichen sich ein: Kinder bekamen ein bisschen Spielzeug spendiert, zwei Mädchen saßen selbstvergessen auf Dekorsteinen und produzierten Seifenblasen. Ihre Mutter packte unterdessen um - das Rote Kreuz versorgte die Flüchtlinge mit sauberem Gewand. Die Menschen wechselten zum Teil hinter Decken als improvisiertem Lichtschutz die Kleidung. Da der Platz für Gepäck beschränkt war, durfte nur das unbedingt Nötigste mitgenommen werden.

Kakao gefragt

Einen Ansturm gab es auf Kakao, den eine Frau aus Deutschland mit privaten Helfern organisiert hatte. "Wir hatten ein Seminar in Zalakaros (südwestlich des Plattensees, Anm.) und wollten ursprünglich nach Budapest fahren, um Flüchtlinge zu unterstützen. Als wir gehört haben, dass die Menschen nach Österreich fahren, haben wir umdisponiert", sagte die ältere Dame, die ihren Namen mit dem Hinweis, der tue nichts zur Sache, nicht nannte. Neben Kakao brachte die Privatinitiative Wasser, Milch und Hygienetücher.

Flüchtlinge unterwegs nach Österreich




 
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