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IS-Mord in Linz: Verdächtiger schwor IS-Chef die Treue

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Auf Facebook schwor er Abu Bakr al-Baghdadi die Treue. Seit 2016 hatte er Radikalisierungstendenzen.

Der Verdächtige im Fall der Bluttat an einem Linzer Ehepaar hat laut Polizei IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi auf Facebook die Treue geschworen. Das hat der oberösterreichische Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in einem kurzen Statement am Montag bestätigt. Demnach habe sich der Mann selbst radikalisiert.

Seit Mitte 2016 habe der Verdächtige Tendenzen gezeigt, "die in Richtung Radikalisierung führen", das habe die Auswertung der Facebook-Einträge ergeben. Die Tendenz habe sich "bis zum letzten Eintrag", dem Treueschwur, immer weiter fortgesetzt, so Pilsl im Anschluss an die Sitzung der oö. Landesregierung, in der er Bericht erstattet hatte.
 

Stelzer will Schritte für Schutz der Mitarbeiter setzen

Der "furchtbare Mord" habe Besorgnis unter der Mitarbeiterschaft des Landes ausgelöst, sagte LH Thomas Stelzer (ÖVP). Er kündigte daher an, Schritte zum Schutz der Mitarbeiter zu setzen. Der Fall hat einen Bezug zu einem Beamten des Landes.

Stelzer stellte sich hinter die Polizei, die man nun unbeeinflusst ermitteln lassen solle. Der Fall zeige aber, dass es für die Exekutive besser wäre, wenn sie mehr Möglichkeiten und mehr Personal hätte.

LHStv. Manfred Haimbuchner, der nach Kritik an der Exekutive seinerseits mit Kritik der Polizeigewerkschaft konfrontiert war, sagte, er habe "zu keinem Zeitpunkt die Polizeiarbeit schlecht gemacht". Er habe nur darauf hingewiesen, dass sich die Ermittlungs-Erkenntnisse geändert hätten. Nachdem die Polizei anfangs von Hass auf die FPÖ als Motiv berichtet hatte, wurde erst etwas später bekannt, dass der Verdächtige offenbar mit dem IS sympathisierte.

SPÖ-Landesrätin Birgit Gerstorfer betonte, dass ihre Vertrauensbasis zur Polizei ungebrochen sei. Der Grüne Landesrat Rudi Anschober appellierte, dass man Diskussionen über Sicherheitsgesetze nach Vorliegen des Endberichts führen solle "und nicht jetzt".
 

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