Nach Ball-Demo-Schüssen:

"Identitären"-Chef jetzt im Visier der Polizei

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Sicherheitsbehörden überprüfen vorläufiges Waffenverbot gegen "Identitären"-Chef.

Nach dem Vorfall um den Chef der vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung Österreichs", Martin Sellner, ermittelt die Wiener Polizei wegen gegenseitiger Körperverletzung. Sellner hatte am vergangenen Freitagabend in der U-Bahnstation Schottentor nach eigenen Angaben aus Notwehr Schüsse abgegeben.

Der Vorfall hatte sich kurz vor 22.30 Uhr in der U-Bahnstation abgespielt. Sellner gab an, am Rande der Proteste gegen den von der FPÖ in der Hofburg am selben Abend veranstalteten Akademikerball von mehreren unbekannten Tätern "aus der linken Szene" attackiert worden zu sein. Er habe sich durch das Abfeuern einer Pfefferspraypistole zur Wehr gesetzt.

Waffenverbot wird überprüft

Die Polizei verhängte ein vorläufiges Waffenverbot gegen Sellner. Dieses müsse nun von den Sicherheitsbehörden überprüft werden, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Wird es bestätigt, müsse der Chef der "Identitären" seine Waffen abgeben, wenn er legal welche besitzt. Sellner hatte vor rund eineinhalb Jahren laut "Antifarecherche Wien" getwittert: "Gottseidnk hab ich schon ne waffe gekauft, bevor der Asylwahn begonnen hat. Dürfte schwer sein jetzt noch was gutes zu bekommen".

Die Polizei bemüht sich nun um die Videoauswertung der fraglichen Zeit in der Station. Eidenberger zufolge dürfte sich der Fall im Nahbereich der Straßenbahnstationen abgespielt haben. Ob die Ereignisse dabei von Kameras aufgenommen wurden, war am Montag noch offen. Ebenso suchen die Ermittler - den Fall hat die Polizeiinspektion Deutschmeisterplatz übernommen - nach Zeugen.

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