Hintergrund

Immer wieder Bluttaten in der Verwandtschaft

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Immer wieder kommt es in Österreich innerhalb des Familienverbandes zu Bluttaten mit mehreren Öffentlichkeiten.

Die Täter schockieren die Öffentlichkeit mit besonderer Brutalität. Beim Fall in Strasshof, wo ein 66-Jähriger vier seiner Verwandten erschossen haben soll, handelt es sich bereits um den zweiten Mehrfachmord in diesem Jahr. Im Mai hatte in Wien und Oberösterreich ein Mann seine Tochter, seine Frau, seine Eltern und den Schwiegervater erschlagen.

Im Folgenden eine Auswahl der schlimmsten Fälle seit 2004:

März 2004: In Semriach bei Graz ersticht und erwürgt ein Mann seine beiden schlafenden Kinder im Alter von neun und elf Jahren und erhängt sich. Seine Frau findet die Leichen und einen Abschiedsbrief. Als Motiv werden Eifersucht und Eheprobleme angenommen.

Mai 2004: Ein Blutbad richtet der 61-jährige Besitzer eines Ausflugsgasthauses in Ansfelden im Bezirk Linz-Land an: Er erschießt seine 58-jährige Frau an deren Geburtstag sowie seine 19-jährige Tochter, danach begeht er Selbstmord. Das Motiv dürfte die Pleite seiner Gaststättenbetriebsgesellschaft sein.

April 2005: Ein Amokläufer (45) erschießt in Potzneusiedl (Bezirk Neusiedl am See) im Nordburgenland drei Frauen: seine Schwester, die Pflegerin seiner Mutter und eine Gemeindebedienstete.

Juli 2005: Eine 45-jährige Grazerin tötet ihre beiden Söhne - 15 und 18 Jahre alte AHS-Schüler - mit einer Hacke. Die Bluttat wird von der Großmutter entdeckt. Die Mutter wird später mit Hilfe einer Handy-Peilung in Wien-Döbling entdeckt und verhaftet.

Jänner 2006: Ein 50-jähriger Familienvater ermordet in Mauerbach bei Wien vier seiner fünf Töchter. Die Opfer sind sechs bis zehn Jahre alt. Der Vierfachmörder versetzt sich bei der Anhaltung seines Autos durch die Polizei selbst einen tödlichen Herzstich.

Jänner 2007: Ein 67-jähriger Landwirt erschießt in Schäffern im oststeirischen Bezirk Hartberg seinen 43 Jahre alten Sohn und seine 65-jährige Frau. Dann begeht er Selbstmord. Als Auslöser für die Bluttat gelten Depressionen.

Mai 2008: Wegen hoher Schulden nach einer schief gelaufen Spekulation erschlägt ein gebürtiger Linzer in Wien-Hietzing seine siebenjährige Tochter und seine Ehefrau mit einer Axt. Danach fährt der 39-Jährige zu seinen Eltern nach Ansfelden in Oberösterreich. Dort attackiert er mit der Axt seine Eltern und tötet sie. Anschließend ermordet er seinen Schwiegervater in Linz. Wieder zurück in Wien stellt sich der Familienvater der Polizei.

Juli 2008: Ein jahrelanger Streit zwischen Geschwistern um eine Wohnung eskaliert. Nachdem ein 66-Jähriger aus der Wohnung seiner Schwester in Wien-Döbling delogiert wird, erschießt er sie und ihren Mann sowie seinen Bruder und die Schwägerin in Strasshof. Nach dem mutmaßlichen Täter wird gefahndet.

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