1942 - 2011

Innsbruck weint um Hilde Zach

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Quer durch alle Parteien nimmt die Politik österreichweit Anteilnahme am Tod.

Innsbrucks Altbürgermeisterin Hilde Zach ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Die resolute und beliebte Politikerin – auch gerne „wilde Hilde“ genannt – erlag am Samstag ihrem Krebsleiden.

Als erste Frau eroberte sie 2002 den Chefsessel einer Landeshauptstadt, den sie bis 2010 innehatte. Zach war bereits am 8. März des vergangenen Jahres aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten – ÖSTERREICH hat berichtet. Die Geschäfte hatte sie ihrer designierten Nachfolgerin Christine Oppitz-Plörer übergeben.

Zach war für resoluten Führungsstil bekannt
Zachs Politik und ihr harter Führungsstil haben Innsbruck nachhaltig geprägt. Groß geworden durch den späteren Landeshauptmann Herwig van Staa (ÖVP) entwickelte sie ihr eigenes Profil. Als van Staa mit seiner Liste „Für Innsbruck“ 1994 Bürgermeister wurde, stieg Zach zur amtsführenden Stadträtin auf.

Keine Scheu auch vor unbeliebten Projekten
Seit der Gemeinderatswahl 2000 war sie 1. Bürgermeister-Stellvertreterin mit den Ressorts Kultur, Erziehung, Bildung und Gesellschaft, Frauen, Familien und Senioren, Kinder- und Jugendförderung. Als Van Staa 2002 in den Landtag wechselte, wurde Zach in einer Sondergemeinderatssitzung zur neuen Bürgermeisterin gewählt. 2006 wurde sie für weitere sechs Jahre in ihrem Amt bestätigt. Und sie scheute sich nicht, unpopuläre Projekte durchzusetzen. Dazu zählten der Bau der neuen Hungerburgbahn, die Autobahnabfahrt Mitte, die den Südring bei den Stadteinfahrten entlasten sollte. Auch für den Neubau des Kaufhauses Tyrol zeichnet sie politisch verantwortlich.

Zwei Schicksalsschläge kennzeichneten ihr Leben: Mit 30 Jahren, kurz vor der Heirat, der tödliche Unfall ihres Verlobten, Josef Norz, und der Krebs, gegen den sie den Kampf am Samstag verlor. Ein Termin für ein Begräbnis stand am Sonntag noch nicht fest.

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