Wissenschaft

"Innsbruckit": Neues Mineral nach Stadt benannt

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"Innsbruckit" wurde in der Wattener Lizum entdeckt.

Die Tiroler Landeshauptstadt fungiert als Namensgeber für ein neues Mineral, das in der Wattener Lizum im Bezirk Innsbruck-Land entdeckt wurde. Nach Angaben der Universität Innsbruck vom Mittwoch wurde der "Innsbruckit" durch die sogenannte Röntgendiffraktometrie nachgewiesen.

Die besonders bei Tourengehern beliebte und durch den Truppenübungsplatz des österreichischen Bundesheeres überregional bekannte Wattener Lizum sei seit mehreren Jahren immer wieder Schauplatz von Forschungsarbeiten des Instituts für Mineralogie und Petrographie. Ziel sei eine detaillierte Erfassung der dortigen geologischen und petrologischen Bedingungen.

Im Zuge dieser Untersuchungen erfolgten Entnahmen von Gesteinsproben, eine davon aus einem Quarzit in Form einer Gesteinsrippe nahe des Staffelsees. "Von dieser Probe haben wir Dünnschliffe, etwa 20 Mikrometer dicke Scheiben, erstellt und sie mittels einer chemischen Analyse auf ihre enthaltenen Minerale untersucht“, wurde der Petrologe Peter Tropper in der Aussendung zitiert.

Diese Analyse habe auf den ersten Blick noch nichts Außergewöhnliches zutage gefördert. Den entscheidenden Hinweis hätten weitere Untersuchungen gebracht, die am Paul-Scherrer-Institut, einer Großforschungseinrichtung in der Schweiz, durchgeführt worden seien. Die Einwirkung starker Röntgenstrahlung habe schließlich eine Klassifizierung des Materials ermöglicht, die über eine chemische Beschreibung hinausgehe und Rückschlüsse auf die Kristallstruktur zulasse. Ein Abgleich mit der Datenbank aller bekannten und beschrieben Minerale habe dann die Gewissheit gebracht, dass es sich um ein neues Mineral handle.

Der "Innsbruckit", der in den Gesteinsproben mit einer Größe von bis zu 150 Mikrometer auftrat, sei ein Mangansilikat, das hinsichtlich seiner chemischen Eigenschaften eine große Ähnlichkeit zu bisher bekannten Mineralen habe. Minerale dieser Art seien häufig in Quarziten anzutreffen und seien teilweise noch nicht im Detail untersucht worden.

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