Bluttat in Kärnten

Internet-Flirt war Tanjas Todesurteil

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Sobald der Freund von Tanja aus dem Koma erwacht, bekommt er Handschellen.

Wie die Staatsanwaltschaft in Klagenfurt am Samstag bekannt gab, hat der Journalrichter die Festnahme des 37-Jährigen aus Köttmannsdorf bereits bewilligt. Nach einer Not-OP liegt der mutmaßliche Täter im künstlichen Tiefschlaf, wird aber jetzt aufgeweckt. Dann wird er der Kripo wohl erzählen (müssen), was sich Freitagvormittag in Maria Rain tatsächlich abgespielt hat.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der um 12 Jahre ältere Gelegenheitsfreund der Künstlertochter in rasender Eifersucht zuerst Tanja Lesjak in ihrer Wohnung mit einem Messer erstochen und sich selbst lebensgefährlich verletzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das blutige Gemetzel im Schlafzimmer der 25-Jährigen dürfte obendrein eiskalt geplant gewesen sein - wobei alles so aussehen sollte, als ob ein Dritter (nämlich ein Rivale aus der Umgebung von Wien) die schreckliche Bluttat begangen haben könnte. Als der Vater des Mordopfers in die Wohnung kam und seine Tochter nackt, gefesselt und erstochen im Bett fand, stammelte der anwesende Freund nur etwas von einer Vergewaltigung - gegenüber der Polizei meinte er, bevor er wegkippte: "Seht 's eh, was passiert ist." Die Tatwaffe wurde übrigens sichergestellt -es ist kein Messer, sondern eine Schere oder ein Schraubenzieher.

Opfer führte Doppelleben in Realität und Internet
Kennengelernt hat Tanja ihren mutmaßlichen Mörder beim Arbeitsmarktservice -sie hatte dort Kurse absolviert und sich mit dem AMS-Mitarbeiter eingelassen. Doch die 25-Jährige führte ein Doppelleben - in der Realität und im Internet, wo sich die unscheinbare Kärntnerin als rassige Schönheit mit dem Nickname "Indiangirl23" samt verlockenden Fake-Fotos ausgab. So lernte sie den Niederösterreicher kennen, der von der Polizei befragt wurde, der aber ein lückenloses Alibi hatte. Vermutlich war der Kärntner hinter die Liaison seiner Freundin mit einem anderen gekommen -und drehte durch.

Kärntnerin im Bett erstochen

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