Aktion scharf

Jugendtreffs pfeifen aufs Rauchverbot

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Schwerpunktkontrollen in Grazer Jugendtreffs wurden zum Desaster für Wirte.

Graz. Seit Ende der Schonfrist in (Nicht-)Raucher-Lokalen kontrolliert das Magistrat Graz mit drei Mitarbeitern Betrieb für Betrieb. Am Samstag knöpfte man sich gemeinsam mit der Polizei die Lieblingstreffs der Jugendlichen vor: 26 Lokale, von der Diskothek bis zu Szenebar. Fazit: Kein einziger (!) Wirt hat sich an das Tabakgesetz gehalten. Entsprechend groß ist der Ärger bei Bürgermeister Siegfried Nagl (VP). „Kein Pardon“, kündigt sein Sprecher an: Strafen von mindestens 300 Euro werden verhängt. Außerdem wird es im Sommer weitere Schwerpunktkontrollen in Jugendtreffs geben.

Auf Streife
Die Magistrats-Sheriffs und Polizisten waren am Samstag von 19 Uhr bis Sonntag 4 Uhr auf Streife. Von Stammlokalen junger Nachtschwärmer in der Elisabethstraße bis zu Tanztempeln am Stadtrand wurden 26 Betriebe unter die Lupe genommen. Bilanz: In keinem einzigen wurde der Nichtraucherschutz eingehalten. „Wir bauen noch um“ oder „Man kann den Jungen das Rauchen so schwer verbieten“, lauteten die „Argumente“ der ertappten Wirtsleute. Das lässt man im Rathaus freilich nicht gelten.

Höhere Strafen
Vorbehaltlich der Ergebnisse der Strafverfahren, werden die Wirte nicht wie bisher mit 100 Euro sondern mit „mindestens 300 Euro“ zur Kasse gebeten. Für Unbelehrbare will man den Strafrahmen – bis zu 2.000 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 10.000 Euro – voll ausschöpfen. „Das ist auch im Sinne jener Grazer Wirte, die sich an das Tabakgesetz halten“, betont man bei Nagl.

Wie berichtet, hat es in der ersten Woche seit Ende der Übergangsfrist des Tabakgesetzes in 114 kontrollierten Grazer Gastbetrieben nur 24 Beanstandungen gegeben.

Sonderfall
Die Jugendtreffs sind offenbar ein Sonderfall. Da für Nagl „der Jugend- und der Nichtraucher-Schutz Priorität haben“, kennt der Stadtchef „kein Pardon“ mehr. Eine weitere „Aktion scharf“ ist in Vorbereitung.

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