Panne bei Klärung

Justizposse um Tasche mit 2,1 Kilo Marihuana

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Nach dem Fund des Cannabis stand ein 29-jähriger Jus-Student zu Unrecht vor Gericht.

Ein ÖBB-Lokführer entdeckte am 14. Oktober vergangenen Jahres in einem Zugabteil eine vergessene Sporttasche. Inhalt: 1,2 Kilo Marihuana. Am Abend meldete sich dann ein 32-jähriger Serbe beim Fundbüro der ÖBB, erkundigte sich, ob jemand seine Tasche gefunden habe. Als dies bejaht wurde, ging der Serbe ins Fundbüro, wo er die Tasche als seine identifizierte und festgenommen wurde.

Doch am nächsten Tag ging er frei. Er hatte ausgesagt, dass er die Tasche nur für seinen alten Freund, einen 29-jährigen Jus-Studenten, abholen wollte. Dem wurde deshalb am Dienstag der Prozess gemacht.

Der Serbe gab als Zeuge zu, seinen alten Schulfreund zu Unrecht angeschwärzt zu haben: „Eine echte Sauerei“, wie der Top-Verteidiger des Studenten, Norman Hofstätter, sagte.

Doch es kam noch besser: Weil es die Polizei bei ihren Ermittlungen unterlassen hatte, Bildmaterial aus ÖBB-Überwachungskameras rechtzeitig zu sichern, wurden die Aufnahmen gelöscht. Die Folge: Der wahre Besitzer der Tasche wird nicht mehr gefunden und vor Gericht stand der Falsche: Freispruch.

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