Räuber schlug zu

Juwelierin in Wien vier Mal überfallen

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Bereits zum vierten Mal wurde ein Juweliergeschäft überfallen. Die Besitzerin schildert gegenüber ÖSTERREICH, warum sie jetzt aufgibt.

Wien. Traude Antonoff ist seit fast vierzig Jahren Juwelierin in der Ottakringer Neulerchenfelder Straße. Und Antonoff ist eine echte Dame. Eine, bei der man normalerweise gute Manieren bzw. Respekt zeigt. Unvorstellbar, dass die zierliche Frau schon vier Mal überfallen und einmal sogar bewusstlos geschlagen wurde. Der jüngste Coup geschah am Dienstag. Antonoff verließ für nur sieben Minuten das Geschäft. Als sie zurückkam, fand sie ihre vor Schock zitternde Angestellte auf dem Boden liegen.

ÖSTERREICH: Was genau ist passiert?
Traude Antonoff: Diesmal hat es Maria (die Angestellte; Anm.) erwischt. Und das Bild in meinem Kopf, wie sie da zitternd am Boden gelegen ist, ihre Schuhe im Geschäft verstreut, das ertrage ich einfach nicht. Als ich sie gesehen habe, habe ich geschrien: ‚Um Gottes willen!‘ Die haben sie brutal durchs ganze Geschäft geschleift.

ÖSTERREICH: Einer der Täter soll Ihr Geschäft schon am Freitag ausgekundschaftet haben.
ANTONOFF: Ja. Er war groß, perfekt gekleidet und auffallend fesch. Und diese Augen, die könnte ich nachzeichnen. Die werde ich nicht vergessen. Von ihnen ging etwas Böses aus. Und als er die Überwachungskamera gesehen hat, ist er zusammengezuckt. Ich hätte den niemals wieder reingelassen. Doch leider war ich genau zur Tatzeit in der Garage.

ÖSTERREICH: Das war jetzt der vierte Überfall.
ANTONOFF: Ja. Einmal konnten Kunden und ich die Räuber in die Flucht schlagen, beim zweiten Mal haben die mich bewusstlos geprügelt. Ich lag hinter dem Verkaufstresen auf dem Boden, beim dritten Mal haben sie meine Schwester mit einer Pistole bedroht. Das werde ich nie vergessen. Das war am 25. August 2007. Und jetzt eben das.

ÖSTERREICH: Sie haben heute Geburtstag.
Antonoff: Das stimmt, und es ist der schlimmste meines Lebens. Da gibt es nichts zu feiern. Schlafen werde ich auch nicht können. Die haben fette Beute gemacht, diese Scheißkerle. Mir reicht’s jetzt, ich sperr für immer zu.

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