Liquid-Ecstasy-Tod

K.O.-Tropfen: Opfer lag fünf Tage im Koma

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Clubbing-Beauty kam ins AKH - Sie spendete all ihre Organe.

Das Drama begann in den Morgenstunden des Ostermontags: Wie berichtet war Natalie D. mit ihrer besten Freundin Anna (30) beim XXL-Hypnotic-Clubbing in Transdanubien gewesen. Um 5 Uhr früh brachten ein Party-Kumpel und ein flüchtiger Bekannter – Alex Sch. (36) – die beiden Beautys heim.

Unterwegs bekam Natalie Durst und Alex bot ihr an, sie könne sich hinten im Auto etwas zu trinken nehmen.

Natalie nahm zwischen den Fruchtsäften eine Halbliterflasche Mineralwasser, nahm einen großen Schluck – und spuckte die Hälfte der übel riechenden Flüssigkeit wieder aus. Dann wurde die 27-Jährige auch schon bewusstlos. Ihre Freundin brachte die kollabierte junge Frau in ihre Wohnung im 7. Bezirk und rief die Rettung.

Lebenserhaltende Maschinen abgedreht
Entgegen bisheriger Meldungen starb die attraktive Angestellte, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand durch das Liquid Ecstasy erlitten hatte, nicht sofort – sondern wurde ins AKH eingeliefert. Fast eine Woche lang lag sie dort im Koma und die Familie und die vielen Freunde bangten um die lebensfrohe Polin. Doch die Hirnschäden waren zu schwer.

Familie erlitt zwei große Schicksalsschläge
Am Samstag schließlich wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt. Einziger „Trost“ in diesem beklemmenden Drama: Durch ihren Tod erhielten einige lebensbedrohlich Erkrankte eine neue Chance – Natalie war Organspenderin.

Die Familie indes kämpft schwer an dem zweiten großen Verlust, den sie in wenigen Tagen hinnehmen musste. Während Natalie im Koma lag, starb ihre Großmutter.

Täter drohen höchstens 3 Jahre Haft
Alexander Sch. hatte der Blondine und ihrer Freundin in den Morgenstunden des 1. April angeboten, die beiden nach Hause zu bringen. Mit im Auto saß ein Freund des wegen Drogendelikten amtsbekannten Wieners. Verhaftet wurde wie berichtet nur Alex Sch., der sich fast zwei Wochen versteckt hat.

Bei der Gerichtsverhandlung werden vor allem die Aussagen des Beifahrers und der Freundin von Natalie, Anna G. (30), größte Bedeutung dafür haben, wie hoch die Strafe gegen den Verdächtigen ausfällt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Denn nur die beiden können sagen, ob Alex Sch. dem Opfer das K.O.-Tropfen-Getränk absichtlich oder versehentlich bei der Fahrt im Auto angeboten hat. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Ersterem – nämlich Körperverletzung mit Todesfolge. Das wäre mit drei bis zehn Jahre Haft bedroht.

Insider gehen aber davon aus, dass bei Drogendelinquenten selten Absicht vorausgesetzt wird – sodass er vermutlich nur wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wird. Darauf stehen maximal drei Jahre. Vertreten wird Alex Sch. von Staranwalt Herbert Eichenseder.

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