Niederösterreich

Keine Ferienbetreuung für Flüchtlingskinder

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Entscheidung einer niederösterreichischen Gemeinde sorgt für Aufsehen.

In der niederösterreichischen Gemeinde Waidhofen an der Thaya dürfen Flüchtlingskinder nicht an der Ferienbetreuung im Sommer teilnehmen. Das berichtet das Onlineportal meinbezirk.at. Insgesamt 20 Asylwerber-Kinder sind derzeit in dem Ort ansässig. Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP) verweist auf Budgetprobleme und Räumlichkeitsmangel.  

„Die Plätze müssen für die Kinder der eigenen Bevölkerung reserviert bleiben. Außerdem rufen Gruppen von Asylwerbern insbesondere bei Frauen und Jugendlichen ein entsprechendes Unwohlsein hervor", meint der Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusel von der FPÖ. Und auch Altschach sieht das anscheinend ähnlich. Eine Richtlinie des Landes Niederösterreich besage, dass Kinder von berufstätigen Eltern bevorzugt werden müssten. Zudem fehle geeignetes Personal für eine angemessene Integration der Flüchtlingskinder, meint er.

Heftige Kritik von Grünen und Volkshilfe

Diese Vorgehensweise in dem kleinen Ort sorgt nun für Aufsehen. Viele sehen die Argumente lediglich als Ausreden und vermuten eine bewusste Ausgrenzung von Flüchtlingskindern. "Wir wollten einfach nur eine zweite Gruppe für die Ferienbetreuung schaffen und diese durchmischen, damit die Flüchtlingskinder auch in den Ferien Deutsch sprechen und aus ihren tristen Wohnverhältnissen heraus kommen", sagt Gerlinde Oberbauer von der Volkshilfe. Keinem österreichischen Kind wäre der Platz weggenommen worden und auch an den Kosten hätte sich die Organisation beteiligt.

Auch der Grünen-Stadtrat Martin Litschauer reagiert empört: „Das sind doch essentielle Dinge für eine gelungene Integration, wenn sich die Kinder in den Ferien in einem deutschsprachigen Umfeld aufhalten. Das Vorgehen der Gemeinde ist völlig kontraproduktiv".

 

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