Missstände in Simmering

Kinder eingesperrt: Wiener Heim geschlossen

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Eine Sozialpädagogin hatte das Jugendamt über die Missstände informiert.

Das St. Rafael Kinderheim in Wien-Simmering musste geschlossen werden, nachdem eine Sozialpädagogin das Jugendamt per E-Mail informiert hatte. Darin habe sie geschrieben, "dass Kinder in sogenannten Auszeiträumen eingesperrt werden und dass sie das nicht in Ordnung findet", erklärte die Sprecherin des Jugendamts, Herta Staffa, im Ö1-Morgenjournal.

Diese Vorwurfe wurden bei einer Prüfung von Dienstprotokollen bestätigt. "Das geht bei uns gar nicht. Man kann in Ausnahmesituationen einen anderen Raum nützen aber immer nur dann, wenn man bei einem Kind bleibt und nicht wenn man ein Kind dort lässt und zusperrt und weggeht. Das ist ein pädagogisches No-Go", so Staffa.

Kinder übersiedelt

Aus diesem Grund und auch, weil es andere unlösbare Konflikte zwischen Mitarbeiterinnen und der Leiterin der Einrichtung gab habe man sich dazu entschiden, das Kinderheim aufzulösen. Die 18 Kinder wurden schon Ende Mai in andere Wohngemeinschaften übersiedelt.

Brisant: Schon im Jahr 2014 war das Kinderheim in die Schlagzeilen geraten, weil ein Mädchen aus einem nicht ausreichend gesicherten Fenster gestürzt war.

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