Sahara-Geiseln

Lösegeld-Übergabe gescheitert?

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Fünf Millionen Euro: So viel sollen die beiden Geiseln aus Hallein der Regierung wert sein. Doch offenbar gab es Probleme bei der Übergabe.

Neue Entwicklung im Drama um Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner: Offenbar ist Österreich tatsächlich bereit, Lösegeld für die beiden Al-Kaida-Geiseln zu zahlen. Das Geld (zuletzt war von fünf Millionen Euro die Rede) soll sogar schon nach Mali geliefert worden sein.

Allerdings machte Algerien Wien bei der Übergabe einen Strich durch die Rechnung: Dortige Behörden, die bei den Bemühungen um die Freilassung von Anfang an eine wichtige Rolle spielten, verhinderten die Übergabe, die über Tuareg-Vermittler stattfinden sollte. Das berichtet das französische Magazin Le Point. Das Geld werde nun von den malischen Behörden „aufbewahrt“.

Waffenkauf
Der Grund für Algeriens Blockade: Der nordafrikanische Staat fürchtet, dass die Millionen von den Terroristen in Waffen investiert werden. Tatsächlich hat in Algerien – trotz harter Schläge gegen die Al Kaida – in den vergangenen Wochen die Zahl der Attacken und Selbstmordanschlägen durch Dschihad-Kampfgefährten der Entführergruppe stark zugenommen.

Sicheres Umfeld
Wie bei fast sämtlichen Entwicklungen im Entführungsfall dementiert das Außenministerium – auch wenn dabei das Wort „Lösegeld“ nicht in den Mund genommen wird: „Wir verfolgen zwei Ziele – die Freilassung auf humanitärer Basis und das Schaffen eines sicheren Umfeldes dafür“, so Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal diplomatisch. Offiziell betreffen die Forderungen Bodennutzungs-, Wege- und Wasserrechte in Nord-Mali, die ursprünglich geforderte Enthaftung von Terrorverdächtigen in Algerien und Wien ist „vom Tisch“.

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