"Operation Java"

Mafia- Paten in Wien verhaftet

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Bei der europaweiten Operation „Java“ zerschlugen Sondereinheiten Teile der georgischen Mafia. Im Zentrum der Ermittlungen stand Österreich.

Ein Jahr lang hatten Fahnder in sechs EU-Ländern unter der Federführung Spaniens die „Operation Java“ vorbereitet, nun schlugen sie zu – auch in Wien. Zwei Paten der Ost-Mafia konnten von der österreichischen Polizei dingfest gemacht werden.

69 Mafiosi gingen ins Netz.
Mehr als ein Dutzend vollzogene Haftbefehle gegen Mitglieder der georgischen Mafia gab es in Österreich, 25 wurden auf der Iberischen Halbinsel festgenommen, weitere Verdächtige wurden in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Italien von schwer bewaffneten Spezialeinheiten überwältigt.

Unter dem ­Befehl des aus Georgien stammenden Paten Kakhaber Shushanasvili – Spross der gefürchteten Moskauer Mafia-Familie von Lasha Shu­shanasvili – sollen die Verbrecher ein Netz aus Erpressung und Gewalt über große Teile der EU gezogen haben. Shushanasvili, der in Barcelona verhaftet wurde, und seinen Komplizen werden unter anderem Drogenhandel, Waffengeschäfte, Einbruch und Erpressung ­sowie die Planung von Auftragsmorden vorgeworfen. Laut spanischen Medien wurden Mitglieder der organisierten Kriminalität in Valencia, Madrid und Bilbao geschnappt. Diese Informationen stammten aus Polizeikreisen.

Größter Schlag gegen die Ost-Mafia seit Jahren
In Österreich hielten sich die Fahnder Montag noch bedeckt. Für heute, Dienstag, wurde eine Pressekonferenz des Bundeskriminalamtes zu den Aktionen im Zug der Operation „Java“ angekündigt. Die spanischen Behörden hatten bereits im Vorfeld die Zusammenarbeit der heimischen Behörden bei dem Schlag gegen die Georgier gelobt: „Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität greifen wir gemeinsam mit harter Hand durch“, sagte Vizeregierungschefin Maria Fernandez de la Vega.

Österreicher spielten wichtige Rolle beim Erfolg
Tatsächlich konnten die österreichische Ermittler mit ihrem Insiderwissen über die Strukturen der Mafia beträchtlich helfen, das Netzwerk zu zerschlagen. Erfahrungen mit den eiskalten Killern vom Kaukasus haben die heimischen Fahnder spätestens seit dem Mord an dem Mafia-Paten David Sanikidse 1996 in Wien: Polizisten schnappten damals die drei Mörder des Georgiers.

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