Abwarten

Medizin-Uni: Karl lässt Linz zappeln

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Stadt und Land arbeiten an Finanzierungsmodell. Karl vertagt Debatte auf 2011.

Beatrix Karl schiebt die Entscheidung, ob Linz eine Medizin-Uni bekommt, auf die lange Bank. Sie will erst Studienergebnisse abwarten.

Bei ihrem Blitzbesuch in Linz am Dienstagabend dämpfte Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) die Hoffnungen auf eine baldige Medizin-Uni in Oberösterreich. Bevor sie darüber diskutiere, müsse erst der tatsächliche Bedarf an zusätzlichen Medizin-Absolventen erhoben werden. Eine von Wissenschafts-, Gesundheitsministerium und Ärztekammer in Auftrag gegebene Studie soll im Sommer 2011 Aufschlüsse liefern.

LH Pühringer hält an Vision fest: Start schon 2013

Dass bereits vier verschiedene Studien aus der jüngsten Vergangenheit einen zusätzlichen Ärztebedarf ausweisen, beeindruckt Karl nicht. So kam etwa die Medizinische Gesellschaft 2009 zu dem Schluss, dass OÖ bis 2030 einen Mehrbedarf von 280 Ärzten jährlich habe. Im Ministerium widerspricht man diesen Zahlen, deshalb die neuerliche Studie.
Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) hält dennoch an seiner Vision von einem – zumindest teilweisen – Start der Med-Uni 2013 fest. Bei den zu erwartenden "riesigen Dauerbelastungen“ müsse man dem Bund eine genaue Prüfung zugestehen. Die Frage des Ärztebedarfs werde sich aber verschärfen, ist Pühringer sicher.
Die Zeit bis zum Vorliegen der Studienergebnisse wollen Stadt Linz und Land OÖ aber nicht untätig zuwarten. Seit Längerem arbeitet man am Modell einer Vorschubfinanzierung, die dem Bund den Einstieg in das Projekt schmackhaft machen soll. Das sei zwar "in Zeiten wie diesen nicht lustig, aber unbedingt notwendig“, sagt Pühringer. Das fertige Modell soll noch im Herbst vorliegen.

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