Mistelbach

Mord wegen Streit um Buben

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Das Motiv für den Mord von Laa steht fest: Es ging ums Sorgerecht für die Kinder.

Der Mord an Paola W. (38) aus Laa an der Thaya war noch brutaler als angenommen: Die zweifache Mutter wurde auf offener Straße mit annähernd 50 Messerstichen hingerichtet. Ihr Ex-Mann Wolfgang W. (52) hat das Verbrechen, das die Grenzstadt schockierte, inzwischen gestanden. Dennoch gilt die Unschuldsvermutung.

Alleiniges Sorgerecht
für Kinder beantragt

Und auch das Motiv ist jetzt klar: Es ging um die beiden gemeinsamen Buben (4,5) des Paares. Paola W. hat sich erst im Juni von ihrem Mann scheiden lassen. Eine Demütigung für den arbeitslosen Kaminsetzer, der schon früher zu Gewalttätigkeiten geneigt haben soll und der das neue Glück seiner Ex-Frau mit einem neuen Mann kaum ertragen konnte.

Doch noch schlimmer war für Wolfgang W. der drohende Verlust seiner Kinder. Seine Ex-Frau hat vor wenigen Tagen das alleinige Sorgerecht für die beiden Söhne beantragt. „Das hat offensichtlich den Ausschlag gegeben“, sagt Chefermittler Leopold Etz vom LKA Niederösterreich zu ÖSTERREICH (siehe Interview).
Der erfahrene Mordermittler ist von einem geplanten Mord überzeugt: „Wer mit einer Schreckschusspistole, einem Messer und Handschellen mit zum Ttaort bringt, weiß genau, was er tut“, sagt Etz.

Mit den mitgebrachten Handschellen hatte sich Wolfgang W. unmittelbar nach der Bluttat von einem Augenzeugen fesseln lassen: „Jetzt bin ich fertig“, hatte der Familienvater gesagt und sich seelenruhig auf einen Randstein gesetzt.
Paola W. starb wenig später im Wiener AKH.

Chef-Mordermittler Leopold Etz:
"So etwas habe ich in 31 Dienstjahren nicht erlebt"

ÖSTERREICH: Herr Etz, der Täter soll fünfzig Mal zugestochen haben. Stimmt das?
Leopold Etz: Das stimmt wohl annähernd. Das ist aber nicht das Kriterium. Jemand der Pistole, Messer und Handschellen mit hat, weiß was er tut. Er hat ja seine Tat auch gestanden.

ÖSTERREICH:
Ist Ihnen Ähnliches in ihren 31 Dienstjahren schon einmal untergekommen?
Etz: Da stand ein Mann an einem Tatort abseits und sagte auf die Frage, wer er sei, „ich bin der der Mörder meines Schwiegervaters ...“

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