Steirer vor Gericht

Mordversuch an Kind und Mutter

Teilen

Ein zweites Mädchen und ein Nachbar wurden leicht verletzt.

Ein Steirer muss sich am Donnerstag (23.6.) im Grazer Straflandesgericht wegen zweifachen Mordversuchs und zweifacher Körperverletzung verantworten. Er soll im Juni 2015 mit einer selbst gebastelten Schlagwaffe mit scharfen Spitzen auf zwei Mädchen, deren Mutter sowie einen Nachbarn los gegangen sein. Das Motiv war laut Anklage Eifersucht, weil die Kinder ihn nicht mehr besuchen durften.

Eifersucht

Der 53-jährige Beschuldigte hatte zunächst ein gutes Verhältnis zu den Kindern im Alter von sieben und neun Jahren und ihrer Mutter. Er kaufte den Mädchen Spielsachen und Süßigkeiten, was den Eltern aber nicht recht war. Trotzdem gingen sie gern zu dem Nachbarn, der selbst keine Familie hat, nachdem ihn seine Freundin mit dem gemeinsamen Sohn schon lange verlassen hatte.

Dann zog eine Familie in der Nähe ein, die einen Buben hatte, der etwas älter als die Mädchen war. Mit diesem spielten die Kindern dann häufig. Der 53-Jährige wurde eifersüchtig und wollte die Mädchen zwingen, ihn zu besuchen. Doch schließlich verbot ihnen die Mutter den Umgang mit dem Angeklagten. Da entschloss sich dieser, der Frau einen "Denkzettel" zu verpassen. Er fertigte aus zwei Metallrohren, die vorne eingeschnitten und nach außen umgebogen und mit Nägel gespickt waren, eine gefährliche Stich- und Schlagwaffe an.

Mutter und Tochter schwer verletzt

Mit diesem gefährlichen Eisenstück schlug er auf die Mutter und das ältere Mädchen ein, die beide schwer verletzt wurden. Die jüngere Tochter sowie ein zu Hilfe eilender Nachbar wurden leicht verletzt. Nach dem Angriff versteckte sich der mutmaßliche Täter fünf Tage lang im Wald, bevor er schließlich von einer Hundestaffel gestellt werden konnte. Laut psychiatrischem Gutachten ist der Beschuldigte zurechnungsfähig.

Der Prozess beginnt um 9.00 Uhr und wurde für einen Tag anberaumt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.