Iraner sitzen fest

Muslim-Bann: Weiterhin Chaos am Flughafen Wien

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In Österreich leben 65.000 Staatsbürger aus betroffenen Ländern.

Die drei vom US-Einreiseverbot betroffenen Passagiere aus dem Iran halten sich weiterhin auf dem Flughafen Wien-Schwechat auf. Das bestätigte AUA-Pressesprecher Peter N. Thier am Montag zu Mittag gegenüber der APA. Das iranische Ehepaar und die iranische Frau befinden sich im Transitbereich des Flughafens und hätten das Angebot eines Fluges zurück nach Isfahan, nicht angenommen.

Die drei wollten am Samstag über Wien nach New York bzw. Chicago reisen. Sie hoffen weiterhin eine Einreiseerlaubnis für die USA zu erwirken und seien deswegen mit der iranischen Botschaft in Wien im Kontakt.

Zehntausende Österreicher betroffen?

US-Präsident Donald Trump hatte als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage mit dem Verbot belegt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit.

Zehntausende Österreicher könnten vom Einreiseverbot betroffen sein. Das Außenministerium schätzt die Zahl der iranischstämmigen Personen in Österreich auf 30.000 bis 35.000. Man könne "davon ausgehen, dass praktisch alle auch die iranische Staatsbürgerschaft haben, weil sie diese nicht verlieren", sagte Außenamtssprecher Thomas Schnöll.

Auch AUA-Mutter betroffen

Laut Medienservicestelle leben mehr als 65.000 Staatsbürger aus den betroffenen Ländern in Österreich (Stand 1.1.2016). Demnach sind es 33.313 Syrer, 640 Libyer, 13.884 Iraker, 11.637 Iraner, 195 Jemen, 588 Personen aus dem Sudan und Südsudan sowie 4.877 Somalier.

Betroffen sind auch die Fluglinien: die AUA nach Angaben ihres Sprechers zwar nicht. Die AUA-Mutter Lufthansa dagegen muss Personal auf anderen Routen einsetzen. "Wir haben Crew-Mitglieder, die von der Änderung betroffen sind", sagte ein Lufthansa-Sprecher laut Nachrichtenagentur Reuters.

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