Kriminalfall

Mutter 
betäubte Sohn 
vor Mord

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Ermittler fanden jetzt einen Abschiedsbrief. Der Inhalt ist noch unbekannt.

Am Tag danach herrscht in Reichenau bei Linz immer noch Fassungslosigkeit über den Mord am kleinen David (4). Er soll von seiner Mutter, Judith M., erstochen worden sein. Die Mutter hatte sich danach durch Aufschneiden der Pulsadern das Leben nehmen wollen. Jetzt wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Über den Inhalt allerdings gibt es noch keine Informationen.

Die Ermittler gingen von Anfang davon aus, dass die Tat geplant war. Sanitäter und Polizei fanden vor Ort dafür eindeutige Hinweise wie vermutlich in einem Saft aufgelöste Tabletten. Judith M. könnte David also betäubt haben, bevor sie ihn erstach. Die karenzierte Englisch- und Biologielehrerin konnte zu den schrecklichen Ereignissen noch nicht befragt werden – sie liegt nach ihrem gescheiterten Selbstmordversuch im Linzer Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Linz leitete ein Ermittlungsverfahren gegen die 30-Jährige ein und erließ auch einen Haftbefehl – es gilt die Unschuldsvermutung.

Beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein vor Ort herrschten in Reichenau nur Trauer, Entsetzen und Unverständnis: Davids Oma Anne öffnet nur kurz die Tür, weint: „Wir können uns das alles nicht erklären.“ Schwager Roland E. schüttelt nur den Kopf: „Es gab keine Vorzeichen.“ Großvater Manfred, beliebter Musiker und Schlosser, trifft der Tod des Buben am schlimmsten. Ein Freund: „David war sein Ein und Alles.“

Andeutungen
Zum Kindsvater gab es offenbar nur selten Kontakt: Judith M. hatte sich in England fortgebildet und war schwanger heimgekehrt. Die Lehrerin war in verlängerter Karenz und lebte von der finanziellen Unterstützung ihrer Eltern. Laut Nachbarn wäre sie in letzter Zeit bedrückt gewesen, weil sie wieder arbeiten wollte. Dass es möglicherweise doch Vorzeichen einer drohenden Tragödie gegeben haben könnte, verrät eine Ortsbewohnerin: „Die Judith hat sich abgekapselt und wollte keinen mehr treffen. Sie hat komische Sachen gemacht. Zum Beispiel ist sie mitten in der Nacht mit ihrem Sohn rodeln gegangen …

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