Cobra-Einsatz

Mutter und Kind entführt: Vier Festnahmen

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Mafia verschleppte Roxana und Tochter - Polizei nahm vier Verdächtige fest.

In dem Mittwochnachmittag in Wien-Penzing aufgeklärten Entführungsfall - Mutter Roxana (21) und ihre Tochter (5) waren Stunden zuvor in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) in ein Auto gezerrt worden - hat es bisher vier Festnahmen gegeben. Drei Männer werden noch mit Haftbefehlen gesucht, sagte Franz Polzer, Chef des Landeskriminalamtes NÖ, am Freitag. Bei den Beschuldigten handle es sich durchwegs um rumänische Staatsbürger.

Festgenommen wurden laut Polzer je zwei Männer und Frauen. Sie seien teils geständig. Die Beschuldigten würden "von strafbaren Handlungen leben", die von der Ausbeutung Prostituierter bis zur Eigentumskriminalität reichten. Die Hintergründe, warum die 21-Jährige und ihre Tochter am Mittwochvormittag von einem Spielplatz in Herzogenburg verschleppt wurden, seien im Detail noch nicht klar, hieß es seitens der Ermittler.

Die Frau, eine ehemalige Prostituierte, und das Mädchen seien jedenfalls in eine Wohnung in Wien-Penzing gebracht worden. Dort sei es der 21-Jährigen gelungen, per Handy einen "Hilferuf" an die Polizei abzusetzen. In bundesländerübergreifender Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Eko-Cobra seien die Rumänin und ihre Tochter am späten Nachmittag unversehrt befreit worden. Die Entführung sei somit "sehr rasch" beendet worden.

Vorläufig vier Festnahmen waren die Folge. Außerdem wurden drei Haftbefehle ausgestellt. Bei den Beschuldigten handle es sich um "organisierte Straftäter", sagte ein Ermittler.

Die Hintergründe
Die Ex-Prostituierte Roxana erlebte die Hölle auf Erden – gleich doppelt. „Zwei Jahre wurde sie in Wien zu Prostitution gezwungen“, sagte ein Ermittler zu ÖSTERREICH: „Sie wurde geschlagen und musste alles Geld ihrem Zuhälter abgeben.“

Nach Ausstieg aus Rotlicht gegen Ex-Zuhälter ausgesagt
Dann schaffte die gebürtige Rumänin den Ausstieg, flüchtete mit ihrer Tochter nach Herzogenburg in NÖ, wollte sich dort ein normales Leben aufbauen und wagte es, gegen ihren Ex-Zuhälter vor Gericht auszusagen. Ein weiterer Verhandlungstermin gegen den Rotlicht-König stand an. Der Verbrecher – er sitzt mittlerweile in U-Haft und ihm droht eine jahrelange Haftstrafe – führte ein Leben in Saus und Braus, schwerer 7er-BMW als Dienstfahrzeug inklusive. Aber seine „Arbeiterinnen“ behandelte er wie Dreck.

Doch bevor es zur erneuten belastenden Aussage gegen ihn kam, hatte Mittwochmorgen ein Mitglied der Rotlicht-Mafia Roxana und Isabela am Spielplatz in Niederösterreich überrascht, in einen Wagen gezerrt und nach Wien gebracht. Damit sie nicht nochmal aussagt.

Kronzeugin wurde stundenlang in Wohnung festgehalten
Stundenlang mussten Roxana mit ihrer Tochter in einer Wohnung in Penzing Todesängste ausstehen. Dann gelang es ihr, mit dem Handy den Notruf zu wählen. Wenige Augenblicke später stürmten Fahnder die Wohnung, für zwei rumänische Zuhälter-Komplizen klickten die Handschellen. Die ebenfalls alarmierte Cobra suchte in umliegenden Gebäuden nach weiteren Verdächtigen – negativ. „Wir fahnden noch nach weiteren Verdächtigen“, so der Ermittler: „Der Fall ist noch lange nicht abgeschlossen.“

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