Sensations-OP

Nach Böller-Unfall Zehen an Hand genäht

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Nach einem Böllerunfall war von der Hand eines 30-Jährigen nichts mehr übrig.

Dass nicht nur China-Böller brandgefährlich sind, sondern auch handelsübliche, in Westeuropa produzierte, zeigt der Fall von Ronald Steinwendner. Der 30-Jährige aus Hörsching bei Linz wird den 31. Dezember 2011 nie vergessen: Die Lunte eines Böller brannte zu schnell ab, sodass dem Baggerfahrer keine Zeit zum Wegwerfen des Krachers blieb. Er explodierte sofort in seiner linken Hand – sie wurde völlig zerfetzt. Steinwendner: „Dieser eine Silvesterknaller hat mein ganzes Leben verändert.“

Not-OP
Noch in der Silvesternacht wurde Ronald Steinwendner im Klinikum Wels notoperiert. Was folgte, war ein wahrer Operationsmarathon mit 20 Eingriffen. Die Ärzte konstruierten eine Art Greifarm mit zwei Zehen als Ersatz für die Finger. Bauch-Hautlappen wurden verpflanzt, im Spätsommer 2012 folgte die zwölfstündige Zehentransplantation: Die zweiten Zehen des Mannes wurden auf die Position des Daumens und des kleinen Fingers gesetzt.

Besser als Prothese
Der Chirurg Tomas Kempny hat nach eigenen Angaben bereits 50 ähnliche Eingriffe vorgenommen. Er erklärt, warum diese Hand besser ist als eine Prothese: „Er hat nach einem halben Jahr wieder ein Gefühl in der Hand.“ Mittlerweile sind die Wunden an der Hand verheilt, Steinwendner kann einfache Dinge greifen. Das ermöglicht ihm sogar die Rückkehr in seinen Job, was dem Familienvater sehr wichtig ist: „Ich bin 30 Jahre alt, habe mein ganzes Berufsleben noch vor mir.“ Ab 1. Juni kann sein Patient nach Aussage seines Arztes wieder als Baggerfahrer arbeiten.

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