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Hütteldorf

Nach Schießerei: Weiterer Verdächtiger gefasst

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Bei einem Raubüberfall auf einen Supermarkt in Wien, wurden zwei Polizisten verletzt und der Täter getötet.

 Nach dem Supermarktüberfall in Wien-Penzing, bei dem es am Samstag zu einer Schießerei zwischen Täter und der Polizei gekommen war, ist schon am Sonntag ein möglicher Komplize des später Erschossenen festgenommen worden. Laut Polizeisprecher Christoph Pölzl handelt es sich bei diesem um den Quartiergeber des 49-jährigen Räubers, der einen Polizisten lebensgefährlich verletzt hat.

Auf den 63-Jährigen kam man im Zuge der Identitätsfeststellung des Täters, da er bei dem Mann in einer Wohnung in der Inneren Stadt gemeldet war, erläuterte Pölzl am Montagabend gegenüber der APA weiter. Die Festnahme erfolgte um 13.50 Uhr, bekannt wurde sie am Montagabend in einer Vorabmeldung des ORF.

 An der Meldeadresse fanden die Ermittler Schusswaffen, Messer sowie eine Gaspistole. Diese Waffen werden ebenso wie die Tatwaffe, eine Beretta, daraufhin untersucht, ob sie mit weiteren Delikten in Zusammenhang stehen. Bei einer Erstbefragung gab der 63-Jährige an, nichts von den Überfallplänen gewusst zu haben und den Jüngeren kurz vor der Tat mit einem Carsharing-Pkw in die Nähe des späteren Tatorts gefahren zu haben. Dort habe er dann in einem Lokal auf ihn gewartet, schloss Polizeisprecher Pölzl. Der 49-Jährige verübte danach, kurz nach 18.00 Uhr, den Überfall im Billa auf der Hütteldorfer Straße.

Schusswechsel in Hütteldorf

Er eröffnete das Feuer auf Beamten

Der Räuber hatte dabei kaltblütig auf die Polizeibeamten geschossen, als diese an der Hintertür der Filiale klopften, in der er drei Angestellte gefesselt hatte. Ein 23 Jahre alter, erst vor wenigen Wochen in den Exekutivdienst übernommener Beamter wurde am Kopf getroffen, ein 25-jähriger Polizeischüler im Bauch- und Oberschenkelbereich. Die WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) spürte schließlich den Räuber auf, der sich in dem Gebäudekomplex verschanzt hatte. Der Mann eröffnete ein zweites Mal das Feuer, worauf er von der Sondereinheit erschossen wurde.

Der Gesundheitszustand des 23-Jährigen war auch am Montag "äußerst kritisch", sagte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl in einem ORF-Interview, das am Montag nach 19.00 Uhr ausgestrahlt wurde. Der Beamte sei auf Wunsch der Familie in eine Klinik in sein Heimatbundesland Kärnten überstellt worden. Pürstl wies darauf hin, dass es keinerlei Hinweis geben, dass mangelnde Berufserfahrung oder das junge Alter für den tragischen Ausgang des Polizeieinsatzes eine Rolle gespielt hätten.
 

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