Warnung vor Razzia

Nazi-Gangster mit besten Kontakten

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Die Nazi-Truppe „Objekt 21“ hatte Hilfe aus Polizei und Partei und blieb so lange unbehelligt.

„Das ist die größte Neonazi-Bande mit dem größten kriminellen Potenzial seit Jahrzehnten“, sagt NR Karl Öllinger (Grüne). Dennoch trieb die Bande vier Jahre in OÖ ihr Unwesen, bevor Handschellen klickten. Die Schuld liege einerseits bei der Justiz, die Ermittlungen verschleppte. Zum anderen soll die Truppe Verbindungen gehabt haben – zu FPÖ und Polizei. Innen- und Justizministerium müssen sich mit massiven Vorwürfen beschäftigen.

Auch zwei Bayern sitzen jetzt in U-Haft
Wie berichtet , zerschlug nun eine Sonderkommission das rechtsextreme Syndikat. Zehn Personen, darunter die Führung von „O21“ und zwei ihrer deutschen Komplizen, sitzen in U-Haft. Die Kameradschaft baute in eineinhalb Jahren ein Mafiasystem auf: Schutzgelder, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel, Bekannte wurden zu Überfällen und Einbrüchen gezwungen.

Schon 2010 deckte ÖSTERREICH den geheimen Naziclub in Windern, Desselbrunn (OÖ) auf. Als Kulturverein angemeldet, scharte der rund 30 Mann starke Kern von „Objekt 21“ Sympathisanten um sich – darunter FPÖ-Kommunalpolitiker und deutsche Rechtsradikale.

Der Verfassungsschutz griff ein, zwei Mal stürmte die Cobra das Heim, es gab Durchsuchungen – aber nicht immer überraschend: Vereinzelt soll es Tipps aus Polizeikreisen gegeben haben. Auch trieb sich der eine oder andere Polizistensohn in „O21“ herum.

Anfang 2011 reichte es für ein Vereinsverbot – doch bis heute scheut der Staatsanwalt die Anklage. Dafür entdeckten die Staatsschützer das kriminelle Treiben. Wie viel Beute in politisches Tun floss, wie gezielt man sich und deutsche Kameraden bewaffnete, wird untersucht. Fakt sind und bleiben die 10 Kilo gefundener Sprengstoff.

(bom)

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