1995 geflohen

Neue Hinweise im Fall "Tibor Foco"

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Der Ex-Rennfahrer Foco ist seit mehr als 15 Jahren auf der Flucht.

Die Operation "Infra-Red", bei der Interpol im Internet Steckbriefe gesuchter Personen veröffentlicht hat, wird als Erfolg gewertet, auch in Österreich. Von drei gesuchten Österreichern wurden Informationen ins Netz gestellt, zu allen Dreien gab es mehrere Hinweise. Einer ist in der Vorwoche bereits festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen Linzer, der seine Adoptivmutter entführt und monatelang in Ägypten festgehalten hatte. Auch zum "most wanted" Österreicher, Tibor Foco , sind neue Meldungen eingegangen, wie Alexander Marakovits. Sprecher des Bundeskriminalamts (BK), am Montag der APA sagte.

Foco auf der Flucht
Das BK sei gerade dabei, die Hinweise auf Foco zu überprüfen. Um über deren Qualität zu urteilen, sei es noch zu früh, so Marakovits. Ex-Rennfahrer Foco ist seit mehr als 15 Jahren auf der Flucht, er war im April 1995 aus der Strafhaft geflüchtet. Der Fall beschäftigt Polizei und Justiz aber bereits seit 1986. Damals war in Linz eine Prostituierte ermordet worden, ein Jahr darauf wurde Foco zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese Entscheidung wurde zehn Jahre später aufgehoben, eine Wiederaufnahme des Verfahrens erfolgte. Schließlich erhob die Staatsanwaltschaft Linz neuerlich Anklage gegen ihn wegen Mordverdachts. Ein Einspruch der Verteidigung dagegen wurde abgelehnt.

Der gebürtige Linzer war bereits in der ersten, im Mai gestarteten Phase der Interpol-Operation "Infra-Red" gesucht worden. Am 1. Juni wurde er im thailändischen Pattaya festgenommen. Der Mann hatte seine Adoptivmutter nach Ägypten entführt und dort monatelang festgehalten, um an ihr etwa 900.000 Euro großes Vermögen zu kommen. Der Frau gelang die Flucht, ihr Peiniger setzte sich daraufhin nach Pattaya ab.

Beim dritten Gesuchten geht es um einen Sorgerechtsfall: Der Mann soll vor zwei Jahren sein Kind und sich mit ihm nach Übersee abgesetzt haben. Auch dazu kamen neue Hinweise.

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