Hinweise möglicher Opfer sind beim Landeskriminalamt eingelangt.
Im Fall des einschlägig vorbestraften 46-jährigen Wiener Neustädters, der im Verdacht steht Kinderpornos angefertigt zu haben, aber haftunfähig ist, hat das Gericht ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben. Ein Sachverständiger sei bestellt, sagte Hans Barwitzius, Sprecher des Landesgerichts Wiener Neustadt,. Seitens des Landeskriminalamtes hieß es, dass bereits "etliche" Hinweise möglicher Opfer eingegangen seien.
Kinderpornos
Auf dem Computer des Mannes seien "viele kinderpornografische Dateien" gefunden worden, teilte ein Ermittler auf Anfrage mit. Die Auswertungen würden "noch einige Zeit in Anspruch nehmen". Mögliche Betroffene - vorwiegend Jugendliche - hätten sich telefonisch gemeldet. Die Vernehmungen zwecks genauerer Überprüfung stünden jedoch noch aus.
"Möglichst schnell", sagte Barwitzius am Mittwoch auf die Frage, bis wann ein neues Gutachten hinsichtlich der Haftunfähigkeit des wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten 46-Jährigen vorliegen soll. Für "realistisch" hielt der Sprecher vier bis sechs Wochen. Der Niederösterreicher war trotz seiner Ende Juli 2009 rechtskräftig gewordenen Verurteilung auf freiem Fuß, ehe er am 4. Mai wegen ähnlich lautender Vorwürfe festgenommen wurde.
Zahlreiche Gutachten
Der 46-Jährige war wegen einer "organisch bedingten Persönlichkeitsstörung" für haftunfähig erklärt worden. Er hatte zunächst selbst Ende August 2009 ein entsprechendes Gutachten vorgelegt, sagte Barwitzius. Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger habe dies im November 2009 bestätigt. Ein Jahr später sei neuerlich eine Expertise in Auftrag gegeben worden. Das im Jänner 2011 vorliegende Ergebnis sei wieder das selbe gewesen.
Barwitzius merkte am Mittwoch auch an, dass die Staatsanwaltschaft nach Vorliegen der Gutachten keinen Einwand gegen den Haftaufschub gehabt habe. Klar sei freilich auch, dass man aus dem aktuellen Fall "Lehren ziehen" werde. Die nächste Haftprüfung für den 46-jährigen Wiener Neustädter steht am 20. Mai an.
