In 2.250 Metern

Notgeburt auf Almhütte

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Eine Hüttenwirtin bekam ihr Kind zu früh – dank den Rettern geht es allen gut.

„Es war einer der dramatischten, aber schönsten Einsätze, die wir je hatten“, so der Osttiroler Bergrettungschef Peter Ladstätter. Und auch der Zufall spielte eine Rolle: Kinderarzt Andreas Totschnig war mit einem Kollegen Montagabend auf der Standschützen-Hütte in Obertiliach, auf 2.250 Metern Höhe, nächtigte dort.

Frühmorgens wurden die Mediziner geweckt: Bei Hüttenwirtin Johanna K. (30) setzten die Wehen ein – die gebürtige Steirerin war in der 24. Schwangerschaftswoche. Josef Burger, Oberarzt in Lienz, marschierte mit rund einem Dutzend Bergrettern und einer Spitals-Gynäkologin sofort auf die Alm – der Heli konnte wetterbedingt nicht fliegen. „Zuerst haben wir die Frau versucht, runterzubringen“, berichtet Burger. Doch die Wehen kamen immer öfter. Die Frau wurde in einen Stall, etwa 100 Meter unterhalb, gebracht. Der Papa und vier Ärzte waren bei ihr, betreuten sie – „ohne Strom und nur mit Stirnlampen“, wie Burger sagt. Kurz vor 18 Uhr kam der Bub zur Welt.

Dann öffnete sich ein Wolkenfenster: Der Heli flog los, holte Mutter und Kind und brachte sie ins Lienzer Spital. Später wurde das Kind nach Villach geflogen. Die Ärzte: „Beide stabil.“

(loa)

ÖSTERREICH sprach mit Oberarzt Josef Burger

ÖSTERREICH: Wie lief die dramatische Geburt?
Josef Burger: Zufällig war ein Kollege oben, der hat uns alarmiert. Wir haben dann alles organisiert und sind schnell rauf. Alles ist gut gegangen.

ÖSTERREICH: Wie geht es der Mutter und dem Kind?
Burger: Der Mutter geht es sehr gut. Beim Kind sind die nächsten 72 Stunden wichtig. Es war eine extreme Frühgeburt.

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