Nach Unfall

"Ich krieg die Bilder nicht aus dem Kopf"

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ÖSTERREICH deckte auf: ORF-Mann Heinz Fiedler (67) hat einen furchtbaren Unfall verursacht, bei dem ein Volksschüler ein Bein verlor.

ORF-Betriebsratskaiser Heinz Fiedler ist ein Mann, der sich vor Auslagen die Frisur richtet und auch mit 67 Jahren noch an Ämter klammert, weil er gern im Rampenlicht steht. Mittwoch aber ist der einstige Macher von ORF-Generalintendanten abgetaucht. Denn da lüftete ÖSTERREICH das Geheimnis eines furchtbaren Unfalls.

Am 25. März raste in der Wiener Jagdschlossgasse ein Nissan Qashquai in eine Kindergruppe. Der Lenker war aus einer Tiefgarage gekommen und hatte die Herrschaft über das Auto verloren. Zwei Schüler kamen unter die Räder. Dem zehnjährigen Markus (Name geändert) musste nun ein Bein amputiert werden. Die Polizei hielt die Identität des Fahrers geheim. Es war Heinz Fiedler. Jetzt spricht er über den Unfall.

ÖSTERREICH: Wie konnten Sie beim Ausfahren aus einer Supermarkt-Garage die Kontrolle über Ihr Auto verlieren?
Heinz Fiedler: Das frage ich mich seit dem 25. März auch jeden Tag. Die Bilder kriegt man ja nicht aus dem Kopf.
ÖSTERREICH: Ihr Nissan hat ein Automatik-Getriebe. Sind Sie vielleicht aufs falsche Pedal gestiegen?
Fiedler: Nein. Ich bin langsam aus der Garage gerollt und habe zweimal gestoppt – wegen der Fußgänger. Auf einmal ist der Wagen weggezischt – und schon war ich auf dem Gehsteig gegenüber, wo die Kinder gestanden sind. Furchtbar.
ÖSTERREICH: Wie leben Sie damit, dass eines der Opfer noch immer im Spital liegt – dem zehnjährigen Markus musste jetzt ein Bein ab dem Knie amputiert werden.
Fiedler: Was soll ich darauf antworten? Ich habe selbst drei Enkerln im Alter von 9, 11 und 13 Jahren. Meine Gedanken sind beim kleinen Buben im Krankenhaus.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie ihn dann in fünf Wochen noch nie besucht?
Fiedler: Weil die Eltern keinen Kontakt wollen. Ich weiß nicht einmal den vollen Namen des Kindes.
ÖSTERREICH: Vielleicht kriegen Sie ihn in der Volksschule gleich neben dem Unfallort heraus?
Fiedler: Das habe ich versucht, und mein Anwalt auch. Die Direktorin hat uns abgewiesen. Aber ich kann’s ja auch hier sagen: Wenn die Familie Geld braucht, möchte ich gerne helfen, bis die Versicherungsfragen geklärt sind.
ÖSTERREICH: Nachdem Sie die Kinder überfahren haben, sind Sie gegen eine Mauer gedonnert. Wurden Sie auch verletzt?
Fiedler: Ja, ein Lendenwirbel ist gebrochen. Wegen meines Alters haben die Ärzte aber nicht operiert.
ÖSTERREICH: Kommt der Unfall vor Gericht?
Fiedler: Ja – und ich hoffe, dass ich dort alle Zweifel ausräumen kann, mich schuldig gemacht zu haben. Der Unfall war grausames Schicksal.

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