Mitarbeiter schlagen Alarm

ORF-Redakteure warnen vor "Fehlentwicklung"

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ORF-Redakteure blicken besorgt ins Jahr der Generaldirektorenwahl.

Der ORF-Redakteursausschuss blickt besorgt ins kommende Jahr, in dem auch die Wahl des neuen Generaldirektors stattfinden wird. In einer am Freitag beschlossenen Resolution warnen die Redakteure unter anderem vor einem zentralen Informationsdirektor und der Abwertung des Radios. Zudem fordern sie transparente Besetzungsprozesse und "vernünftige Bedingungen" für das neue ORF-Frühfernsehen.

Es gibt "Anlass zur Sorge"
Die bevorstehende Bestellung der neuen ORF-Führung im August 2016 schlage bereits erste Wellen und "gibt uns Anlass zur Sorge", heißt es in dem Text. Man befürchte "politische Tauschgeschäfte und Absprachen" bei der Bestellung künftiger Führungskräfte. Deshalb wird die Geschäftsführung einmal mehr aufgefordert, Besetzungsprozesse transparent zu machen. Zuletzt gab es massive Kritik der Belegschaft an Bestellungsverfahren, u.a. für den Radio-Wirtschaftschef oder die Chefredaktion des Landesstudios Niederösterreich.

ORF-Führungsstruktur "völlig unklar"
Der Redakteursausschuss kritisierte zudem, dass die neue ORF-Führungsstruktur nach wie vor "völlig unklar" sei, und warnte vor der möglichen neuen Position eines zentralen Info-Direktors. Die Binnenpluralität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müsse gewahrt bleiben, "eine Person darf nicht über alle wesentlichen Inhalte der ORF-Berichterstattung bestimmen". Die Redakteure sprachen sich auch gegen eine Abwertung der ORF-Radios aus, sollte der Radio-Direktor abgeschafft werden. "Das Radio darf nicht zum nebenbei betriebenen, ungeliebten Kind der Geschäftsführung werden", heißt es in der Resolution.

Ab März Frühfernsehen
Für die Einführung des Frühfernsehens, das Ende März startet, brauche es "vernünftige Bedingungen", so eine weitere Forderung. Die bereits jetzt in vielen Bereichen prekäre Situation dürfe nicht weiter verschärft, die entsprechenden technischen und personellen Ressourcen müssten zur Verfügung gestellt werden.

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