Österreicher tot vor Kolosseum:

Hätte der Wiener gerettet werden können?

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Die Staatsanwaltschaft Rom ermittelt wegen eines verspäteten Rettungseinsatzes.

Der Tod eines Wiener Touristen, der am Sonntag vor dem Kolosseum in Rom vermutlich einem Herzinfarkt erlegen ist, beschäftigt nun die römische Justiz. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen des verspäteten Rettungseinsatzes ein und ordnete eine Obduktion an, wie italienische Medien am Dienstag berichteten.

Die Autopsie soll klären, ob das Leben des Österreichers, dessen Alter nicht bekannt gegeben wurde, mit rascherer Hilfe gerettet worden wäre. Der Wiener war in Begleitung seiner Frau und seiner Tochter bei Temperaturen von über 30 Grad unweit der U-Bahn-Station beim Kolosseum zusammengesackt.

Militärangehörige, die sich an Ort und Stelle befanden, sowie ein amerikanischer Arzt leisteten sofort Hilfe, ein Defibrillator fand sich nicht in der Nähe. Dabei hätten in der Umgebung des Kolosseums vier Defibrillatoren zur Verfügung stehen sollen. Außerdem lag der Tote eine Stunde lang im Freien, bevor er abtransportiert wurde.

Niemand fragte nach Defibrillator

Der Denkmalschutz in Rom, der für das Kolosseum zuständig ist, berichtete, dass am Sonntag niemand in dem Wahrzeichen um einen Defibrillator gefragt habe. "Wäre das Personal um Hilfe gebeten worden, hätten wir sofort eingreifen können", sagte ein Sprecher nach Angaben der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" am Dienstag.

Auch das österreichische Konsulat in Rom ist mit dem Fall befasst. "Wir haben der Familie Unterstützung zugesichert und bemühen uns um die Rückführung der Leiche nach Wien", hieß es auf APA-Anfrage.

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