Opfer liegt im Koma

Oma (83) schoss auf Neffen

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Nach dem Familiendrama vom Sonntag soll nun die Aussage des Opfers Klarheit bringen.

OÖ. Was mag in dem Haus in der idyllischen Siedlung in Pasching bei Linz vorgefallen sein? Das fragte sich noch immer das ganze Land. Auch Ermittler der Polizei rätseln, wie es zu dem Drama am Sonntag kommen konnte.

Wie berichtet , gab Brunhilde H. (83) mehrere Schüsse aus einem Revolver auf ihren Neffen ab, ein Projektil traf den 28-Jährigen in den Rücken. Danach tötete sich die Frau selbst – das Einsatzkommando Cobra fand die Sterbende in der Küche vor.
Das Schussopfer, der Jus-Student Mario S., wurde im Linzer Unfallkrankenhaus notoperiert und dürfte laut Polizei den Vorfall überleben.

Seniorin und Student stritten um Rasenmäher
Auf der Suche nach dem Motiv wartet nun alles gespannt auf die Aussage von Mario S. Am Montag befand sich der Mann noch im künstlichen Tiefschlaf. Eine Einvernahme sei frühestens morgen, Mittwoch, möglich, sagt ein Ermittler. Klar ist inzwischen, dass die beiden, die seit einem Jahr gemeinsam das Haus in Pasching bewohnten, wie so oft in einen Streit geraten waren.

„Sie haben nicht gekonnt miteinander“, sagt Nachbarin Erika G, die sechs Jahre lang im Haus neben der Pensionistin gelebt hatte. Bei den Streitthemen habe es sich aber immer nur um „Lappalien“ gehandelt: „Wegen dem Rasenmähen oder weil das Gartentürl nicht zu war.“

Lebensgefährte der Oma zog erst kürzlich aus
Zudem soll Brunhilde H., die bereits vor 30 Jahren Gatte und Sohn verlor, verbittert gewesen sein: „Vor ein paar Wochen ist Lebensgefährte Nummer zwei ausgezogen“, weiß die Nachbarin.

(ort)

Oma besaß Waffe legal

Eine 83-Jährige, die einen Revolver besitzt – das ist nicht unbedingt alltäglich. Viele Fragen rankten sich deshalb auch am Montag noch um die Tatwaffe. „Eine Überprüfung im Waffenregister hat ergeben, dass die Dame die Schusswaffe legal besessen hat“, sagt Polizeisprecher Sascha Baumgartner. Die Tatsache war in Brunhilde H.s Umkreis bekannt, auch die Eltern von Mario S. und Nachbarin Erika G. wussten von dem Revolver. Gestört hat es niemanden – warum auch? Baumgartner zu ÖSTERREICH: „Die Frau war bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten.“

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