Salzburg

Paar bedrohte und schlug Mann monatelang

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Beim ersten Treffen wurden ihm sämtliche Dokumente und das Handy abgenommen.

Die Polizei hat am Mittwochabend in Salzburg einen Rumänen festgenommen, der im Verdacht steht, seit Juni gemeinsam mit seiner Freundin einen 56-jährigen Ungarn immer wieder bedroht und geschlagen zu haben. Außerdem sollen sie ihn zum Betteln und zu Chauffeur-Diensten gezwungen haben. Die Freundin war bereits am Samstag festgenommen worden, weil sie einer Pensionist Geld herausgelockt hatte.

Unter dem Vorwand, einen Job als Fahrer zu erhalten, hatten der 35-Jährige und die um elf Jahre jüngere Freundin den Ungarn im Juni nach Salzburg gelockt. Gleich beim ersten Treffen schlugen sie den laut Polizei-Sprecher Michael Rausch schmächtigen Mann. Sie nahmen ihm sämtliche Dokumente und das Handy ab. Der Ungar war dadurch so eingeschüchtert, dass er sich nicht mehr zur Wehr setzen traute. In der Folge sollen die beiden den Mann um seine monatliche Rente gebracht und auch mehrmals zur Geldbehebung am Bankomat gezwungen haben. Der genaue Betrag steht laut Polizei noch nicht fest, es sollen auf jeden Fall einige hundert Euro gewesen sein.

Bei Polizeikontrolle aufgeflogen

Da der Rumäne selbst keinen Führerschein hat, musste der Ungar wiederholt sein Auto lenken. Nicht so jedoch am Mittwochabend. Da saß der Rumäne selbst am Steuer, und das mit knapp 1,5 Promille. Und geriet just in eine Polizeikontrolle. Dabei gab der Ungar gegenüber den Beamten zu erkennen, dass etwas nicht stimme. Bei der anschließenden Befragung schilderte er seine Lage, woraufhin der Rumäne festgenommen wurde. Er muss neben strafrechtlichen Ermittlungen auch mit Verwaltungsstrafen wegen seiner Autofahrt ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss rechnen.

Die Freundin war bereits am Samstag der Vorwoche festgenommen worden. Sie hatte einer 86-jährigen Pensionistin unter Vorspiegelung falscher Tatsachen über 1.000 Euro herausgelockt. Beim Versuch, die betagte Dame drei Wochen später um weitere 8.000 Euro zu erleichtern, klickten noch in der Wohnung der Pensionistin die Handschellen. Das Paar - laut Polizei handelt es sich um Bettler - wird wegen des Verdachtes des Menschenhandels bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

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