Amtsschimmel wieherte

Polizei dreht Rülpser- Demo ab

Teilen

Eine durchsichtiger Schachzug der Polizei führte zur Absage des Rülps-Flashmobs.

Geplant wäre der Flashmob am Samstag um 15 Uhr am Wiener Praterstern gewesen. Die Veranstaltung galt als Solidaritäts-Party für Edin M., der für einen Rülpser 70 Euro Strafe zahlen soll.

88.6-Moderator Dominik Timpel wollte mit dem Rülps-Flashmob gegen „Gummiparagrafen“ im Verwaltungsrecht mobilisieren. Einzelnen Polizisten würde durch Sittenparagrafen, wie im Falle Edins (27), zu viel Spielraum für willkürliches Verhalten gegeben.

Um sich rechtlich abzusichern, fragte er beim Vereinsreferat der Wiener Polizei an, ob er den Flashmob anmelden müsse. Die Polizei schrieb zuerst, dass „keine Anmeldung notwendig sei, da es sich nicht um eine Veranstaltung handle“. Alles schien rechtens, bis einen Tag vor dem geplanten Praterstern-Event die Polizei den Flashmob plötzlich als Demo einstufte. In einer E- Mail wurde auf die Anmeldefrist von 24 Stunden vor Beginn der Demo verwiesen.

›Einladung‹ zur Anmeldung kam leider viel zu spät …

Timpel, der die Mail „zufällig“ erst zwei Stunden vor Ablauf der Frist erhalten hatte (ein Schelm ist, wer hier Böses denkt), sah sich gezwungen, die Veranstaltung abzublasen. Sonst hätte für eine illegale Demo bis zu 720 Euro Geldstrafe bzw. bis zu sechs Wochen Haft gedroht.

Eine kleine Versammlung gab es dennoch beim Würstelstand „Zum scharfen René“ am Schwarzenbergplatz. Dort wurden enttäuschte Rülpser mit kostenlosen Hot Dogs und Cola entschädigt.(lae)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.