Wien

Postamt nächstes Opfer in Überfall-Serie

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Die Serie von Bank- und Post-überfällen fand auch am Dienstag seine Fortsetzung. Und wieder entkam der Räuber mit der Geldbeute.

Dienstag, 12.36 Uhr in der Dresdner Straße 116 in der Brigittenau: Ein etwa 50-jähriger Mann mit Baseballmütze, weißer Jacke und dunklen Hosen kommt in das Postamt und gibt vor, sich informieren zu wollen – er blättert in Prospekten. Als keine anderen Kunden mehr in der Post sind, zieht er die Kappe tiefer ins Gesicht und schreitet zu seinem wahren Vorhaben.

Zwei Minuten
Eine Pistole aus der Jacke gezogen, sprintet der 1,60-Meter-Mann zur Postangestellten, die geschockt zurückweicht und den Räuber tatenlos die Kassenladen überlässt. Obwohl alle Szenen von der Überwachungskamera gefilmt werden, fühlt sich der Gangster sicher, später nicht erkannt zu werden: Er drängt die Kassierin nach hinten und spaziert mit reichlich Geld seelenruhig davon. Dauer des Überfalls: zwei Minuten.

Falsche Richtung
Pech bei der Fahndung nach dem Posträuber: Eine Zeuge, der den Verdächtigen flüchten gesehen haben will, schickt das Großaufgebot der Polizei offenbar in die falsche Richtung. Das wissen die Beamten, seit sie – leider zu spät – einen zweiten Passanten mit besseren Augen und besserem Gedächtnis befragen konnten.

Die Statistik
Sechs Bank- und Postüberfälle in einer Woche in der Bundeshauptstadt: Ali G., Mr. Bean, Hauben- und Mützen-Täter. Wenn diese unheimliche Serie so weitergeht, droht in der Bundeshauptstadt, die mit 68 Coups im Vorjahr ein Rekord-Jahr verzeichnen musste, heuer eine Negativ-Statistik der Superlative. Weil sich niemand eine Zahl von 300 Überfällen vorstellen kann und will, laufen die Beratungen von Banken und Polizei auf Hochtouren.

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