Linz

Präsident in Ried vor Gericht

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Ex-Oberhaupt von Guatemala reiste extra ins Innviertel, um Angeklagten zu entlasten.

Der Mega-Prozess gegen den früheren Polizei-Subdirektor von Guatemala, Javier Figueroa, findet seit vergangener Woche am beschaulichen Landesgericht Ried/Innkreis statt, weil man den Angeklagten nicht seinem Heimatland ausliefern, sondern einen gerechten Prozess garantieren wollte. Der 43-Jährige lebt seit 2007 mit seiner Familie im Innviertel. Jetzt befürchtet die Staatsanwaltschaft jedoch Absprachen im Vorfeld der Zeugenbefragungen in dem Prozess um sieben Morde.

Berger: „Wir haben alle der Korruption Stirn geboten“
Der Ex-Präsident von Guatemala, Oscar Berger, kam persönlich als Zeuge nach Ried, um Figueroa zu entlasten. Von einem Parallelplan, nach dem gezielt Gefangene in Pavon getötet wurden, so der Vorwurf der Anklage, wisse er nichts. Eine angebliche Sitzung, in der der tödliche Plan u.a. mit Berger und Figueroa besprochen sein soll, hätte es nie gegeben. Er sei zu der Zeit in New York gewesen. Dafür legte er auch gleich Beweise vor.

Das Gericht wollte wissen, wieso er so gut vorbereitet sei. Er habe im Vorfeld ein Schreiben mit den Themen der Befragung bekommen, so Berger. „Wir haben alle der Korruption die Stirn geboten“, bestätigte er die Aussage des Angeklagten, der ein Komplott vermutet. Auch der Ex-Strafvollzugsleiter, der auch den Todesplan bestreitet, bekräftigte das in Ried: „Dafür, dass ich heute hier stehe, wurde mir gedroht.“

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