Auch Religionslehrer

Prügel-Vorwürfe gegen Pfarrer

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Pfarrer soll laut Angaben einer Mutter Kinder geschlagen haben.

Gegen den von Bischof Ägidius Zsifkovics neu eingesetzten Schulamtsleiter der Diözese Eisenstadt sind Vorwürfe erhoben worden: Im ORF-Magazin "Report" Dienstagabend trat anonym eine Mutter auf und berichtete, dass der Pfarrer - seit 1974 ist er Religionslehrer - Kinder geschlagen haben soll. Auch ein ehemaliger Religionsinspektor berichtete, ihm sei zu Ohren gekommen, der Geistliche sei "da und dort handgreiflich geworden". Der Betroffene wies gegenüber dem ORF die Vorwürfe zurück und kündigte rechtliche Schritte an.

"Scheiß Zigeuner"
Den Aussagen der Frau im "Report" zufolge soll sich der Pfarrer gewisse Kinder "herausgepickt" und zu ihnen unter anderem "Scheiß Zigeuner" gesagt haben. "Er flippt so schnell aus", so die Mutter. Der Geistliche wies die Vorwürfe, dass er Kindern gegenüber handgreiflich geworden sein soll, zurück: "Das stimmt nicht. Ich werde damit meinen Anwalt beschäftigten."

Keine Anschhuldigungen bei Diözese
Der Diözesanleitung sind seit dem Amtsantritt im September 2010 "keine Anschuldigungen, weder schriftlich noch mündlich" zur Kenntnis gebracht worden, hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme. Auch für die Zeit davor lägen keine schriftlichen Anschuldigungen vor. "Sollten in dieser Zeit mündliche Vorwürfe erhoben worden sein, so wäre es Aufgabe des damaligen Direktors des Schulamtes bzw. des zuständigen Fachinspektors gewesen, diesen nachzugehen", wird in der Aussendung festgestellt. "Die Diözese Eisenstadt ist an einer Aufklärung der Angelegenheit sehr interessiert", so eine Sprecherin. Betroffene Personen könnten sich an eine der diözesanen Ombudsstellen wenden.

Der Pfarrer ist seit 1974 als Religionslehrer in der Diözese Eisenstadt tätig. Beim Landesschulrat und von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt hieß es auf Anfrage, dass gegen den Geistlichen im Hinblick auf die Vorwürfe keine schriftlichen Beschwerden bekannt seien.

"Schwere Vorwürfe", die einer lückenlosen Aufklärung und sofortiger Konsequenzen bedürften, ortet in einer Aussendung die "Laieninitiative" . Bis zur vollständigen Klärung müsse Bischof Zsifkovics den Schulamtsleiter "selbstverständlich beurlauben", so Eduard Posch, Sprecher der Initiative im Burgenland, die sich als "katholischen Reformbewegung" bezeichnet. Auch eine Stellungnahme des Diözesanbischofs wurde gefordert.

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