Forderung

Psycho-Tests auch für Jäger

Teilen

Grüne und KPÖ sind für ein strengeres Waffengesetz und Psycho-Tests für Jäger. Die SPÖ reagiert zurückhaltend, die ÖVP ist dagegen.

Nach dem Familiendrama mit drei Toten in Schäffern wird in der Steiermark jetzt wieder der Ruf nach schärferen Waffengesetzen laut. Der offenbar unter Depressionen leidende Todesschütze von Schäffern war Jäger und besaß legal mehrere Schusswaffen. Nach Psychologen fordern nun auch Grüne und KPÖ Verschärfungen der Waffenbestimmungen.

Die Grünen verlangen, dass psychologische Kontrollen, sogenannte "Verlässlichkeitstests", auch für Jäger verpflichtend werden. Es sei nicht einzusehen, warum gerade die Jäger von derlei Tests ausgenommen seien, während sich alle übrigen Waffenbesitzer solchen Tests unterziehen müssten, argumentieren die Grünen. Dem schließt sich Claudia Klimt-Weithaler von der KPÖ an: "Wir sind für eine Verschärfung der Gesetze. Uns gefällt es überhaupt nicht, dass für Jäger bei den Psycho-Tests Ausnahmen gemacht werden."

Die SPÖ ist gegen eine "Anlassgesetzgebung", wie Landesgeschäftsführer Anton Vukan betont. "Unser Standpunkt ist: Das Waffengesetz muss sehr streng gehandhabt werden. Auf keinen Fall dürfen die Bestimmungen liberaler werden." Vukan unterstreicht, dass die SP "nicht gegen die Jäger" sei. Dass der Todesschütze Jäger war, ist für Vukan kein Argument für schärfere gesetzliche Regelungen: "Schließlich werden auch Ärzte zu Verbrechern". Er halte die Forderung nach Psycho-Tests daher für "übertrieben".

Für die ÖVP sind die derzeitigen Waffenbestimmungen "ausreichend". Bei der Tragödie von Schäffern handle es sich um einen "sehr, sehr tragischen Einzelfall", den auch ein schärferes Waffengesetz nicht verhindern könne. Eine "grundlegende Änderung" der Gesetze sei für die VP daher "nicht zielführend".

Bei den Jägern stoßen die Forderungen nach Psycho-Tests auf Unverständnis und Ablehnung. "Unsere Jäger werden ohnehin gründlich amtsärztlich untersucht, bevor sie zur Jagdschein-Prüfung antreten", sagt Karl Sirowatka von der Steirischen Landesjägerschaft. "Hausfrauen werden auch nicht regelmäßig getestet, ob sie mit einem Küchenmesser umgehen können. Schusswaffen sind in unserer ach so pazifistischen Welt halt ein Thema, mit dem sich politisches Kleingeld wechseln lässt."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.