Psycho-Überfall

Räuber entführt Fahrgast

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Das Opfer wurde zum Geldabheben gezwungen.

Es war knapp nach Mitternacht, als der 26-jährige Elektriker in der Schnellbahn ins Visier des Verbrechers geriet. "Der Unbekannte setzte sich neben den Mann und unterhielt sich in gebrochenem Deutsch mit ihm, dann ging er kurz weg, kam aber wieder", so Iris Seper, Pressesprecherin der Wiener Polizei.

Zwischen den Stationen Handelskai und Landstraßer Hauptstraße erlebte das Opfer ein Martyrium. Seper: "Der Täter packte sein völlig überraschtes Gegenüber plötzlich mit ganzer Kraft am Hals." Dann begann der Angreifer zu brüllen: "Gib mir alles Geld, gib mir Uhr, gib mir Handy!" Immer wieder schrie der Räuber den Arbeiter an, bis dieser, völlig verstört und eingeschüchtert, zuerst seine Barschaft, dann Telefon und Uhr herausrückte.

Er beschimpfte die 
Zeugen am Bahnsteig
Doch damit gab sich der skrupellose Schläger nicht zufrieden. Er packte den 26-Jährigen an der Jacke und rempelte ihn unter Drohungen in der Station Landstraße aus dem Waggon. Polizistin Seper: "Dabei übte er auf sein Opfer enormen Druck aus. Und zwar sowohl psychisch als auch physisch."

Während er von seinem Peiniger über den Bahnsteig dirigiert wurde, bat der zitternde Elektriker Zeugen um Hilfe. Doch umsonst: Niemand reagierte auf das Flehen. Und als der Räuber auch noch begann, die Umstehenden in einer ausländischen Sprache zu bedrohen, gingen die meisten einfach weg. Bei der Polizei ging kein einziger Notruf ein.

Gesicht des Täters ist 
von Aknenarben entstellt
Schließlich drängte der unheimliche Unbekannte den Wiener unter Flüchen die Rolltreppe hinauf und zu einem Bankomat. "Er steckte oft die Hand in die Hosentasche. Ich war sicher, er ist bewaffnet", gab das Opfer später zu Protokoll. Schließlich musste der Mann für den Räuber mit dem Narbengesicht Geld abheben. Erst dann ließ der Kriminelle endlich von dem 26-Jährigen ab und lief mit 60 Euro Beute davon.

Der Überfall hat bereits in der Nacht zum 25. Jänner stattgefunden. Nun fahndet die Polizei mit dem Bild aus einer Überwachungskamera nach dem ungefähr 23 Jahre alten, schlaksigen Verdächtigen, der aus Ex-Jugoslawien oder Tschetschenien stammen könnte. Hinweise an das Landeskriminalamt Wien: 01/31310-62800 (Journaldienst).

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