Polizei & Cobra verstärkt im Einsatz

Radikale Islamisten drohen Österreich

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Nach dem Terror in Berlin rüstet auch das heimische Innenministerium auf.

Mohamed Mahmoud ist Österreichs „prominentester“ Austro-IS-Terrorist. Er stieg zu einem der Anführer der Terrormiliz auf und drohte Österreich in mehreren Videos mit Terror und Rache. Er ist seit über einem Jahr in Syrien verschwunden. Insgesamt haben bereits 295 den bewaffneten ­Jihad in Syrien an der Seite von IS und al-Nusra unterstützt. 90 radikale Kämpfer sind wieder nach Österreich zurückgekehrt. Sie werden ­verstärkt vom Verfassungsschutz überwacht.

Bis zum 9. Jänner gilt für Österreich, wie für die meisten anderen EU-Länder, erhöhter Terroralarm. Am heutigen Christtag werden etwa Kirchen und Plätze mit Menschenansammlungen verstärkt von Polizei und Cobra überwacht.

Zu Silvester gilt noch 
einmal Alarmstufe Rot

Flughäfen. Auch Flughäfen und Bahnhöfe werden bis nach Silvester von zusätzlichen Polizisten mit Spezialausrüstung beschützt. Zuletzt meldete die Polizei, dass auch in Salzburg, etwa im Einkaufszentrum Europark, die Präsenz erhöht werde. Verfassungsschutzchef Peter Gridling: „Das Terrorattentat in Berlin zeigt, dass es überall passieren kann.“

Islamistenszene in Wien, NÖ und der Steiermark

Er sieht nicht nur die Sy­rienrückkehrer als Gefahr an, sondern auch die „zunehmende Radikalisierung der heimischen Islamistenszene“. Besonders in Wien, Niederösterreich und der Steiermark würde es eine problematische Szene geben.

Die heimischen Anti-Terror-Experten wollen sich deshalb verstärkt mit ihren internationalen Kollegen vernetzen. Immerhin hat die Fluchtroute des Berlin Terroristen gezeigt, dass die Jihadisten offenbar international vernetzt sind. In Syrien gibt es Ansprechpartner für sämtliche EU-Staaten. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Geheimdienst: "Zunehmende Radikalisierung"

ÖSTERREICH: Was hat Österreich vom Terrorattentat in Berlin gelernt?

Peter Gridling: Das Terrorattentat in Berlin hat gezeigt, dass es immer und überall passieren kann. Wir versuchen, größtmögliche Sicherheit herzustellen – mit sichtbaren Polizisten und auch mit nicht sichtbaren Ermittlungsmaßnahmen.

ÖSTERREICH: Sind die Syrienrückkehrer das Haupt­risiko?

Gridling: Es wäre ein Fehler, nur die Rückkehrer als Gefahr anzusehen. Auch jene, die wir abfangen konnten, sind ein Pro­blem. Und wir haben eine steigende Radikalisierung in der Islamistenszene.

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