Melk

Rätsel um die Todes-Munition

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Kein Tag ohne neue Enthüllungen im Fall des Amok-Wilderers: Jetzt steht ein langjähriger Freund wegen der verheerenden Jagdmunition im Visier.

Es waren unter anderem Winchester-308-Projektile, mit denen Alois Huber aus einem Gewehr mehrere der tödlichen Salven auf die Polizei abgefeuert hat: Laut Sachverständigem eine wahre Killer-Munition, die viermal so stark ist wie Polizeiprojektile, die selbst Schutzwesten wie Butter durchschlägt.

Wie ÖSTERREICH jetzt erfuhr, dürfte es sich dabei zum Teil um „Eigenbau-Munition“ gehandelt haben, im Volksmund „selbst gestopfte Patronen“ genannt – und die soll der 55-jährige Amok-Läufer von einem Staatsdiener und langjährigen Freund bezogen haben (bei dem es sich nicht um Herbert H. handelt, den Huber als Letzten anrief, um seine Taten zu gestehen).

Der Verdächtige soll ein Jagdkollege sein, der in Melk als Waffen- und Sprengstoffnarr bekannt ist – es gilt die Unschuldsvermutung.

Um „Eigenbau-Projektile“ herzustellen, benötigt man eine Wiederladerlizenz. Dann darf man die Kugeln selbst verwenden oder verschenken, nicht aber verkaufen. Selbst wenn er bei Huber legal gehandelt haben sollte, ist die Optik für den Beamten verheerend.

Indes wurde bekannt, dass in jener Nacht auf Mittwoch vor einer Woche die ersten Schüsse aus Polizeiwaffen – auf die Reifen des Wildererautos – fielen.

Getöteten Polizisten und Sanitäter in den Heimatgemeinden beerdigt
Überwältigende Anteilnahme der Bevölkerung an den Beerdigungen von zwei Opfern des Amoklaufs: In Rand­egg (Scheibbs) wurde Gruppeninspektor Johann Ecker (51) zu Grabe getragen, in Annaberg (Lilienfeld) der Sanitäter Johann Dorfwirth (70). Die Trauerfeierlichkeiten mussten jeweils aus den Kirchen hinaus ins Freie übertragen werden. Auch die beiden anderen Opfer des Amoklaufs werden noch diese Woche beigesetzt.

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