Brutaler Coup

Räuber schoss Juwelier ins Gesicht

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Juwelier entwendete dem Täter eine Gaspistole und verfolgte ihn.

Die dramatischen Szenen spielten sich Mittwoch im 15. Bezirk ab. Um 10.22 Uhr betrat ein junger Mann mit Tasche das Juweliergeschäft von Ishan Eser (42) und gab sich als inte­ressierter Kunde aus. Bis dahin schöpfte der Juwelier keinerlei Verdacht.

„Er interessierte sich für die Goldringe, denn er ­sagte, dass er einen für seine Freundin kaufen wollte“, schildert der Juwelier. Gerade als der ­Inhaber das gewünschte Geschmeide anbieten wollte, zog der Jugendliche eine Waffe aus seiner Tasche. „Ich dachte im ersten Moment, das ist ein Scherz.“ Doch sein Gegenüber verstand keinen Spaß, zielte mit der Pistole auf den 42-Jährigen, holte einen Hammer hervor und zerschlug damit eine Auslage.

Beim Gerangel um Waffe löste sich der Schuss
Das wollte sich Ishan Esar nicht gefallen lassen. Er schnappte nach der Gaspistole. Dabei löste sich ein Schuss, direkt ins Gesicht des Juweliers. Trotz brennender Schmerzen in den Augen konnte das Opfer die Waffe greifen – und den Spieß umdrehen.

Mit der einen Hand wischte er sich die Tränen aus den Augen, in der anderen Hand hatte er jetzt die Waffe des Ganoven und zielte auf den Täter. Der stürmte aus dem Geschäft in Richtung Gürtel. Der Juwelier sprintete hinterher und feuerte auf den Flüchtenden. Der konnte entkommen, aber ohne jede Beute.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen nach dem Überfall?
Ishan Eser:
Noch etwas geschockt. Meine Augen brennen, aber ich bin froh, dass ich es überlebt habe.

ÖSTERREICH: Wie hat sich der Coup denn abgespielt?
Eser:
Der Bursche gab sich als Kunde aus, wollte einen Goldring kaufen. Dann zog er die Waffe, zielte auf mich und zertrümmerte mit einem Hammer die Auslage.

ÖSTERREICH: Aber Sie haben ihm die Waffe abnehmen können?
Eser:
Ich dachte erst, 
das sei ein Scherz, und habe ihn auf die Über­wachungskameras aufmerksam gemacht. Er sagte, das sei ihm völlig egal. Dann griff ich nach seiner Waffe.

ÖSTERREICH: Dabei wurden Sie angeschossen?
Eser:
Ja dabei löste sich ein Schuss. Ich habe das ganze Gas in die Augen bekommen. Die haben schrecklich gebrannt.

ÖSTERREICH: Hatten Sie keine Angst?
Eser:
Nein, ich wollte nur mein Geschäft verteidigen und habe auf ihn gezielt.

ÖSTERREICH: Aber er ist geflüchtet?
Eser:
Ja, aber ohne Beute. Ich bin ihm noch hinterhergelaufen und habe auch auf ihn geschossen, konnte ihn jedoch nicht mehr erwischen. Meine Augen brannten zu sehr.

Überfallserie auf Juweliere in Wien

Juwelier Ellert am Stephansplatz

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